Auch die neue Platte von Six Was Nine zeigt: Soul ist keine Frage der Herkunft


Keine Frage: Die beiden jungen Männer im Münchner Pilot Studio sind nervös bis ins Mark. Warum eigentlich? fragt sich der naive Beobachter. Immerhin hatten Achim Degen und Markus Tiedemann unter Ihrem Künstlernamen Six Was Nine mit Hits wie „Drop Dead Beautiful“ mehr Airplay (die neudeutsche Bezeichnung für das Abspielen von Musik im Radio) als tausend bekanntere Künstler. Warum also dann die ganze Nervosität? „Weil viel Zeit vergangen ist, seit man wirklich Neues von uns gehört hat, und weil nach dieser langen Plattenpause das neue Album ganz besonders wichtig Ist“, erläutern Achim und Markus unabhängig voneinander und doch wie aus einem Munde. Außerdem sei eine Menge wichtiger Menschen hierher – ins Pilot Studio – gekommen, um sich die neuen Songs zu Gemüte zu führen. Und wenn ein paar von denen meckern würden, ja dann… Die Sorge ist unbegründet. Gemeckert wird nicht. Im Gegenteil. Die ach so wichtige Meute klatscht artig Beifall. Verständlich, denn wer sollte den neuen Blue Eyed Soul von Six Was Nine schlechter finden als den alten? Zumal unter den neuen Songs auch die bekanntesten alten sind (deshalb auch der sinnige Plattentitel „Zen & Now“. Also, zurücklegen Jungs und die leckeren Schnittchen genießen. Bei Six Was Nine, so viel wird heute klar, ist alles im grünen Bereich.