Anger Management
Schockierendes! Beleidigendes! Erhabenes! Kurioses! Unser Online-Experte Sonic Surfer durchforstet das Netz nach den besten Websites.
Seit auf napster.com nur noch T-Shirts verkauft werden und die Menschen ihre Lieder über www.kazaa.com tauschen, ist Lars Ulrich wieder lieb geworden. Und wenn selbst die Betreiber der (von Metallica durchaus respektierten) Hass-Seite www.metallicasucks.com auf Knien zurückkriechen, nachdem sie „St. Anger“ hören durften, müssen die Poser aus der Bay Area irgendetwas richtig gemacht haben. Und so schockierend es war, dass www.metallica.com am „St. Anger Day“ dem Veröffentlichungstag der neuen Platte, noch „under construction“ war – die neue Seite ist jetzt da und ein paar Besuche wert. Die angesehene Firma Iventa (www.iventa.com – zuständig auch für www.kidrock.com und das schauderhaft blümchenfarbene thebangles.com-Portal) hat Metallica einen Auftritt programmiert, der beim ME vor allem für den schockierend vibrierenden Browser am Ende des Intros – wie geht das?! – und bei Fans vor allem für seinen Content geschätzt wird. Wer 60 Dollar im Jahr nicht unbedingt entbehren, auf ein „Met-Club“-T-Shirt, „Top Secret Audio- and Video-Clips“, das (ordentlich gestaltete und annehmbar geschriebene) „So What!“-Fanzine und andere Wundertüten für Hardcore-Fans verzichten kann, wird bereits im kostenlos zugänglichen Bereich so viel Spaß haben, wie das eine Metal-Kapelle eben erlaubt. Nach der Registrierung über die „Mailing List“ gewähren Hetfield und seine Freunde 360-Grad-Einblicke ins Studio und dokumentieren vor allem unter www.metclub.com ausführlich jeden einzelnen Tourneetag. Eine zweite Schwesterseite ist www.metallicavault.com, zu der Zutritt hat, wer die „St. Anger“-CD mit dem zugehörigen Code besitzt. Bei Redaktionsschluss fanden sich hier allerdings lediglich der 10-MB-Trailer für das in weiter Zukunft angekündigte Metallica-Spiel, drei Live-Konzerte aus den 90er Jahren und ein paar Songs und Solos zum Download. Gerüchte finden sich auf den No-Bullshit-Sites der Band natürlich nicht – dafür gibt es andere Orte. www.intersandman.com war bisher recht gut informiert, auch wenn die Spekulationen zu Zeiten am spannendsten waren, als die Stelle des Bassisten neu ausgeschrieben war. Die ganze Wahrheit erfährt man sowieso nur auf der Site des Norwegers Sem Hadland www.encycmet.com, der inoffiziellen „Encyclopedia Metallica“. Hier findet sich ein „Who Is Who“ mit Einträgen über den Black Sabbath-Gitarristen Toni Iommi, der James Hetfield die Tricks beibrachte, und den Gitarrengott Joe Satriani (www.satriani.com), der Kirk Hammett das Gniedeln lehrte. Bei den „Links“ gibt’s Verknüpfungen mit Seiten, die der Verehrung von Ex-Mitgliedern dienen: http://jasonnewsted.50megs.com ist dem verstoßenen Bassisten gewidmet, während www.cliff-god.com in einem bewegenden Artikel die letzten Minuten des 1986 bei einem Tourbus-Unglück verstorbenen Bassisten Cliff Burton erzählt. Wer lange Ladezeiten scheut wird übrigens auch in Deutschland fündig: eine annehmbare Seite findet sich unter www.metallicafan.de.