Abschied von der Wilden Renate: Berlins Kult-Club schließt Ende 2025


Berlins Clubkultur verzeichnet einen weiteren Verlust. Die Renate wird wegen eines Mietstreits geschlossen.

Der beliebte Club Renate in Friedrichshain wird spätestens Ende 2025 seine Türen endgültig schließen. Diese Nachricht verkündeten die Betreiber am Mittwoch, den 14. August, in einer offiziellen Pressemitteilung. Der Hauptgrund für die Schließung liegt im Auslaufen des Mietvertrags. Der Immobilieninvestor Gijora Padovicz hat sich entschieden den Vertrag nicht zu verlängern.

Renate kann „nicht mehr in ihrer derzeitigen Form bestehen“

Der Salon zur Wilden Renate, wie die Party-Location ursprünglich hieß, ist seit seiner Eröffnung im Jahr 2007 über die Grenzen Friedrichshains hinaus bekannt und geschätzt. Doch nach vielen Jahren des intensiven Clubbetriebs an der Elsenbrücke müssen die Betreiber nun Abschied nehmen.

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„Trotz intensiver Bemühungen, eine Verlängerung des Vertrags oder alternative Lösungen zu finden, müssen sich die Clubbetreibenden der Tatsache stellen, dass die Renate nach diesem Zeitpunkt nicht mehr in ihrer derzeitigen Form bestehen kann“, heißt es in der Mitteilung.

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Der Vermieter Gijora Padovicz, dessen Immobiliengruppe für ihre kontroversen Praktiken bekannt ist, steht im Zentrum der Kritik. In den  vergangenen Jahren soll die Miete für den Veranstaltungsort mehr als verdoppelt worden sein. Das brachte die Renate an die Grenzen ihrer finanziellen Belastbarkeit. Padovicz besitzt in Friedrichshain und der Rummelsburger Bucht zahlreiche Immobilien. Immer wieder wurde er wegen Mietsteigerungen und der Verdrängung von Anwohner:innen und kulturellen Einrichtungen kritisiert.

Blick auf den Nachtclub Renate in Berlin, aufgenommen am 27. Dezember 2021
Blick auf den Nachtclub Renate in Berlin, aufgenommen am 27. Dezember 2021

Die Schließung der Renate reiht sich in eine Serie von Verlusten für die Berliner Clubszene ein. Der Kult-Club, der in einem ehemaligen Wohnhaus mit mehreren verwinkelten Floors und einem großen Außenbereich untergebracht ist, war ein fester Bestandteil des Berliner Nachtlebens. Mit seinem Ende geht nicht nur ein wichtiger Kulturort verloren, sondern auch zahlreiche Arbeitsplätze.

Renate-Betreiber wollen weitermachen

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Doch die Betreiber der Renate geben nicht auf. Sie kündigten an, alles daran zu setzen, den Clubbetrieb in irgendeiner Form fortzuführen – entweder am aktuellen Standort, allerdings in veränderter Form, oder an einem neuen Ort. Konkrete Pläne für die Zukunft gibt es noch nicht, die Suche nach einem geeigneten Standort läuft jedoch auf Hochtouren.

JOHN MACDOUGALL AFP via Getty Images