A Momentary Lapse Of Reason
Waters war weg, nun machte sich Gilmour – ein gelassener Charakter und von jeher unbelastet von der Art innerer Zerrissenheit, die seinen Ex-Partner umtrieb – daran, die jetzt quasi ihm überlassene Band zu dem High-Tech-Multimedia-Nostalgie-Spektakel auszubauen,für das der Name Pink Floyd seit Ende der 80er steht. Mit Mason, dem auf Angestellten-Lohnbasis reaktivierten Wright und einem Heer von Sessionmusikern und Co-Autoren lenkte er den Dampfer zurück zum „klassischen“ Floyd-Sound, der sich aber abgesehen von wenigen passabel-gefälligen Songs in einer aufgesetzten Aneinanderreihung von Versatzstücken (wabernde Keyboards, ausuferndes Blues-Gegniedel, Saxophon-Soli, Bombast-Chöre) verliert und dann am schauderhaftesten ist, wenn Gilmour sich klischeetriefend platt an Waters-esquer Sinnsuche versucht.