Traffic – Mr. Fantasy


Erschienen: 2. Dezember 1967

Mit 19 Jahren wagte Wunderkind Steve Winwood im Frühjahr 1967 den Absprung von Ziehvater Spencer Davis. Mit Gitarrist Dave Mason, Schlagzeuger Jim Capaldi und Multiinstrumentalist Chris Wood bezog der Sänger. Gitarrist und Keyboarderein Bauernhaus in Aston Tirrold, Berkshire. Finanziert von Island-Chef Chris Blackwell, produzierte die WG mit „Paper Sun“ und „Hole In My Shoe“ fröhlichen LSD-Pop. Wenige Monate späterfolgte das in spontaner Experimentierlaune entstandene LP-Debüt Mr. Fantasy. Ein fantasievolles Klangepos des Progressive Underground, das auch die These vom Album als Kunstform stützte. Sparsam im Einsatz eines Kammerorchesters. Üppig hingegen der Gebrauch von zirpender Sitar, waberndem Mellotron, lyrischem Flötenarsenal zwischen Wah-Wah-Gitarren und souliger Hammond B-3 Orgel. Die schon im Titel auf Cannabis-Konsum anspielenden Hymnen „Heaven Is In Your Mind“, „Coloured Rain“ und „Dealer“ brechen mit Hörgewohnheiten. „House For Everyone“ reminisziert das epische Theater von Brecht/Weill. In „Giving To You“ klingen Winwoods regelmäßige Besuche in Ronnie Scotts Jazz Club durch.