11 Fakten über Daft Punk


1 Sie sind Weltstars, die die Welt nicht kennt.

Nach Veröffentlichung ihres Debüts HOMEWORK 1997 ließen sich Thomas Bangalter [*1975] und Guy-Manuel de Homem-Christo [*1974] nicht mehr ohne Masken fotografieren. Weil sie das Starsystem lächerlich finden und es zum Daft-Punk-Konzept gehört, „to keep us more low profile than the music“. Später brauchten sie keine Masken mehr, weil sie sich in Roboter verwandelt hatten.

2 Sie haben sich in Roboter verwandelt.

Am 9.9.1999 um 9.09 Uhr, am Ende einer Nachtsession für ihr zweites Album DISCOVERY, explodierte der Sampler von Bangalter und de Homem-Christo. Die beiden wurden entstellt und in der Folge – um ihr Leben zu retten – von Chirurgen und Special-Effects-Technikern zu chromblitzenden Robotern umgebaut. Zumindest haben sie das zur Veröffentlichung von DISCOVERY herumerzählt. Weil es seither keine Interviews mehr gab. ließ sich der Wahrheitsgehalt der Behauptung nie letztgültig klären.

3 Sie sind jetzt offenbar wieder Menschen.

Zum neuen Album HUMAN AFTER ALL gibt es keine Interviews und Fotos der beiden. Mit dem Album und der Musik selbst sei alles gesagt, verkünden sie. Was wohl heißen soll, daß sie jetzt wieder Menschen sind. Und vielleicht auch, daß sie nicht mehrvielzu sagen haben.

4 Sie samplen neuerdings mehr, als gesund ist.

Zitate sind die Würze in der Daft-Suppe. Die neue Single „Robot Rock aber besteht zu 97 Prozent aus einem adnauseam geloopten Sample aus „Release The Beast“ der Discofunker Breakwater von 1978 http://po daufeu.free.fr/index.php?p=8o]. Da fragt sich nicht nur der Handgemachte-Musik-Reaktionär: Was geht’n?

5 Sie verdrehen Politikern den Kopf.

Daft Punks Beats kitzelten das Discotier in Frankreichs Präsident Jaques Chirac und seinem Widersacher Lionel Jospin. Beide wollten den Song „One More Time“ 2002 für ihren Wahlkampf. Daft Punk lehnten ab, was den offenbar in Hitze gekommenen Chirac nicht beeindruckte: Er verwendete das Stück trotzdem, bis Daft Punk mit Klage drohten. Chirac hatte bereits „The Music Sounds Better With You“ von Bangalters Nebenprojekt Stardust unautorisiert benutzt – und den folgenden Rechtsstreit verloren.

6 Sie machen das Beste aus Beleidigungen.

Über die Debüt-Single von Bangalters und de Homem-Christos erster Band, der Indierock-Combo Darlin‘ (der auch Phoenix-Gitarrist Laurent Brancowitz angehörte) schrieb der Melody Maker 1992, die Chose klinge wie „a bunch of daft punk“, dümmlicher Punk also. Und da rief dann wohl jemand so etwas wie. „Ey! Geiler Bandname!“

7 Sie verehren Brian Wilson.

Darlin‘ waren benannt nach einem Beach-Boys-Song. Und HOMEWORK ziert als sprituelle Leitlinie ein Wilson-Zitat:. „I wanted to write joyful music that made people feel good. Music that helps and heals, because I believe that music is God’s voice.“

8 Sie treiben Referenzterror. Deluxemäßig.

Apropos clevere Zitate: Auf der Jugendzimmerschreibtisch-Collage im Booklet von HOMEWORK liegt eine Ausgabe des 60er-Marvel-Comics „Iran Man“. Der Track „The Brainwasher“ auf HUMAN AFTER ALL zitiert den von diesem Comic inspirierten Black-Sabbath-Song „Iron Man“. Und wer ist der tragische Superheld Iron Man? Der Playboy und Waffenkonstrukteur Tony Stark, der, bei einer Explosion lebensgefährlich verletzt, nur noch in einem chromblitzenden Metallanzug, der seine Körperfunktionen stützt, existieren kann. Klingeling?

9 Sie haben einen Beistelltisch designt.

Ja, einen Beistelltisch. Das Einrichtungshaus Habitat, eine Art Ikea für hippe Besserverdiener, kam mit der naheliegenden Anfrage auf das Duo zu, doch einen Beistelltisch zu designen. So designten sie einen Beistelltisch, Schwarz-rotes Karomuster. Kostet lahme 1000 Pfund.

10 Sie tun noch ganz andere Sachen.

Neben Platten und Beistelltischen machen Daft Punk z.B. auch Remixe (zuletzt „Matinee“ für Franz Ferdinand] und betreiben eigene Labels (Bangalter: Raule; de Homem-Christo: Crydamoure). Bangalter produzierte 2002 den Soundtrack zu Gaspar Noes Vergewaltigungsdrama „Irreversible“. Und auf DVD zu haben ist Daft Punks Kollaboration mit der japanischen Anime-LegendeLeiji Matsumoto, „Interstella 5555 – The 5tory of the 5ecret 5tar System“, das die Clips zu den DISCOVERY-Singles zu einem Zeichentrick-Spacemusical vereint.

11 Sie haben nie bei James Murphy zu Hause gespielt.

Der Chef des LCD Soundsystem ist einfach Fan und ließ für den Song „Daft Punk Is Playing At My House“ seiner Phantasie ihren Lauf. „Ich habe Daft Punk letztens getroffen“, erzählte Murphy dem Magazin Q. „Sie sagten mir, ich sei der erste, der einen Song über sie geschrieben hat. Ich fand das lustig. Ich meine: Werden denn noch mehr Leute Songs über sie schreiben?“ Warten wir’s ab.

www.daftpunk.com