Das Projekt Langsamkeit


Marjorie Fair:

Trommelgeräusche in Mikrofonnähe. Evan Slamka lässt seine Finger auf dem Tisch tanzen und hebt schon wieder zu einem „Yeah, man“ an. Wenn Evan Slamka „Yeah, man“ sagt, sucht er dein Kopfnicken. Kann es sein, dass du langsame Musik brauchst, um zur Ruhe zu kommen?

„Yeah, man, langsame, lange Songs geben mir sehr viel. Wenn ein Song gut ist, spielt die Länge keine Rolle. Ein Song muss nicht direkt auf den Punkt kommt wie ein Pophit.“ Nur einmal unterschreiten Slamka und Band auf dem Debüt self help serenade die Vierminutengrenze. In jeder Sekunde spielt diese Band, als wollte sie sagen: Schaut, wieviel Liebe und Zeit wir unseren Liedern angedeihen lassen! Liedern, die man kaum mit „Yeah, man“ verbinden würde. Inzwischen lebt der Sänger und Songwriter in L.A. Entstanden sind Slamkas Songs aber in New York, in einer der namenlosen Ecken, wo keine hippen neuen Rockstars gastieren und das Leben einfach so an einem vorbeirauscht. Er erzählt, dass alle seine Songs anfangs Folksongs waren… und wenn wir probten, war das -er schaut sich backstage im Kölner Prime Club um-., in Wäschekammern wie hier. Die Musik hat sich seitdem nichtsehr verändert, aber der Sound. Wenn wir heute Rockmusik spielen, ist dos kein Verrat an den Folksongs von gestern.“ Live, meint Slamka, gerate das „Projekt Langsamkeit“ gelegentlich aus den Fugen: „Manchmal sind die Stücke so langsam und lang, dass wir nur zwei spielen können.“ Das nennt Slamka die „Pink-Floyd-Seite“ der Band; viel wichtiger waren ihm aber immer schon Beatles und Beach Boys.“.Als ich acht war, habe ich in meinem Zimmer den halben Tag Beatles gehört.“ Was soll nach den Beatles noch groß kommen?. „Keine Ahnung.“ Dann fällt Slamka die Einschätzung eines Journalisten ein, Marjorie Fair tönten überhaupt nicht wie eine Band aus LA oder New York, eher wie aus der Mitte des Nichts… Und ich sagte ihm: Los Angeles und New York sind die Mitte des Nichts, glaubmir!“