Haus-musik


Downloadshops im Praxistest. Diesmal: Popfile.de

Was haben Nelly Furtado, Eminem, Bro’Sis, Sportfreunde Stiller, Metallica und Sophie Ellis Bextor gemeinsam? Sie wissen das nicht!? Dachten wir uns schon … War aber auch schwer – denn im Prinzip interessiert es ja niemanden sonderlich, dass alle diese Künstler den Plattenmulti Universal (bzw.

eines der Unterlabels] als Brötchengeber haben. Doch jetzt zum Punkt: Wer nicht weiß, dass dieser oder jener Künstlerzu dem einen oderanderen Label gehört, wird beim heutigen Testkandidaten Popfile zwangsläufig Enttäuschungen erleben. Denn Popfile liefert ausschließlich Songmaterial von Universal und seinen zahlreichen Labels wie beispielsweise Polydor, Island. DefJam, Motor. Mercury, Interscope oder Geffen. Insgesamt beläuft sich das Musikrepertoire des kürzlich relaunchten Download-Portals auf 75.000 Songs.

Zum Praxistest: Nach einer kurzen Orientierungsphase bieten sich dem User diverse Möglichkeiten, im Angebot zu stöbern. Da gibt es die fünf „Channels“ Pop, Rock, Black, Dance sowie Jazz, die sich wiederum in insgesamt 50 Subgenresverästeln oderdie Rubriken „Neuheiten …Newcomer, „Stars“ und die hausinternen „Popfile Charts“. Außerdem steht auch eine konventionelle Suchmaske zum schnellen Finden eines Songs/Interpreten zur Verfügung. Alle Seiten-Elemente wirken gut durchdacht und zeugen gleichzeitig von einer gewissen Liebe zum Detail. So sind für die meisten Künstler sehr ausführliche Biografien abrufbar. Leider scheint dieser Service auch seinen Preis zu haben: Beim Stöbern fällt auf, dass hinter fast jedem Song 1,49 Euro steht – selbst für Oldie-Repertoire a la Cat Stevens oder Hendrix! Da greifen wir lieber zu frischerer Ware. Sportfreunde Stiller und Dashboard Confessional kommen (ebenfalls für je 1,49] in den Warenkorb. Oder Moment, lieber sicherheitshalber mal kurz reinhören… No Way: Zum Vorhören, Downloaden und Abspielen muss man sich bei Popfile zuerst eine multifunktionale, gut vier Megabyte große Software runterladen. Nur mit „My-Playlist“ lässt sich das spezielle Datenformat lesen; zwar können die Dateien nach dem Kauf in WMAs umgewandelt oder auch auf CD gebrannt werden, aber ein bisschen umständlich ist das schon alles.

Fazit: Popfile gefällt eigentlich auf Anhieb. Aber diverse Einschränkungen verderben den Download-Spaß. Abgesehen von der „naturgemäßen“ Repertoire-Begrenzung auf Universal-Titel, müssen relativ saftige Preise und die eigentümliche Software bzw. das Datenformat in Kauf genommen werden.