Hirnflimmern/Umsonst nach Los Angeles!


Hirnflimmern

Mittel-Important Person or: How I Was Mick Jaggered Into Submission

Deutschland schuldet mir – schon wieder, möchte ich sagen – was: Letzthin reiste ich nach Dresden und nahm es dort auf mich, den schlimmsten Grillspieß der Republik zu essen. Was heißt, dass die Bevölkerung jetzt die ganzen besseren Grillspieße zum risikofreien Verzehr übrig hat. (Mein Spieß war sehr offensichtlich vier Tage lang warm gehalten worden, doch just 20 Minuten, bevor ich eintraf, muss sich der Grillmeister dazu entschieden haben, ihn nunmehr erkalten zu lassen.) Was ich sagen will: Wir Rockreporter machen was mit auf unseren entbehrungsreichen Fernreisen, da nimmt man dankbar hin und wieder ein paar Tätscheleien mit. Und lässt sich zum Beispiel ein V.I.P.-Etikett ans Revers kleben, hallihallo, etwa anlässlich des Gastspiels der Stones-Puppenkiste in der Olympiahalle. Vorm Konzert noch in die Lounge, Pils trinken? Na, also, so gefragt, da wurden wir doch glatt… Man lebt ja nur einmal, harrharr, etc. Dann klebt das Etikett, und man kann anfangen V.I. rumzustehen, beäugt von den Umstehenden, neben einer Tür mit einem Hochsicherheitsmann davor, der die nächsten 50 Minuten auf gelegentliche verschüchterte Nachfrage wiederholen wird, jetzt komme dann „gleich“ jemand, der uns hinunter eskortieren wird. Hinunter? Eskortieren? Aber wir wollen doch nur ein Bierlein?

Theorie: Dieses ganze V.I.P.-Wesen liegt lang nicht mehr in den Händen der Leute, die einem Gutes wollen (die Plattenfirmenfrau schenkte uns mitleidige Blicke und wurde ansonsten selbst verwaltet), sondern ist eine perfide Gefügigmachungs-Technik am Hofe der großen Rock-Event-Maschine. Man beklebt P.s mit V.I., um sie aus der Masse herauszuheben und so deren (bitterlich unbegründetem) Sozialneid preiszugeben. Dann lässt man sie schmoren: Mal gucken, ob sie Stolz im Leib haben, sich zu trollen. Und wenn sie durch sind, „eskortiert“ man sie in einen neonhellen Betonkatakombenraum, in dem sie mit anderen blassen Gestalten an Fläschchen zuzeln dürfen. Brave Jungs.

Uns unter den zweifellos durchwegs hämischen (wir guckten weg) Blicken der 15.000 Olympiahallen-Insassen duckend, schlichen wir hernach zu unseren schön un-V.I. Plätzen. Es war uns gelungen, einen großen Becher Wein aus dem Lounge-Verlies zu befreien, um uns während der Darbietung daran zu laben. Den der Koch, der Schussel, dann nach zwei Schlucken umschüttete. Auf den harten, harten Boden der Realität.

Umsonst nach Los Angeles!

Ein Besuch bei Papa Roach – in Kooperation mit der Firma iModel Music verlost MUSIKEXPRESS eine Wochenendreise nach Los Angeles! Ein Leser plus Begleitung kann Jacoby Shaddix, Jerry Horton, Dave Buckner und Tobin Esperance bei der Arbeit am neuen Album über die Schulter schauen – das Reisedatum gibt’s unter www.musikexpress.de. Folgendes wird geboten: 3-Tage-Trip nach L. A. inkl. Flug und Hoteltransfer, zwei Übernachtungen im exklusiven L’Ermitage Hotel, Beverly Hills, sowie zwei Abendessen in örtlichen Restaurants. Als Trostpreise winken zwei wertvolle Papa Roach-Pakete mit signierten CDs und Merchandise-Artikeln. Der Weg nach LA: Einfach bis 8.8.03 eine SMS mit dem Text „MUSIKEXPRESS“ an die Nummer 83000 (0,60 €/min.) schicken, am interaktiven Quiz teilnehmen und die per SMS zugesandten Fragen richtig beantworten! Teilnahmebedingungen bei www.imodelmusic.com. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.