Rock auf der Müllhalde
Umweltfreundlich war das Taubertal-Festival schon immer. Sein neuer Partner: das Bundesamt für Naturschutz
In punkto Umweltschutz war Woodstock, die Mutter aller Festivals, wahrlich kein leuchtendes Vorbild: Als die Hippies im August 1969 nach drei Tagen das Gelände des Farmers Max Yasgurin Bethel/New York wieder verlassen hatten, hinterließen sie derartige Müllmassen, dass das Gebiet umgehend zur „Desaster Area“ erklärt werden musste. Aus Fehlern lässt sich jedoch bekanntlich lernen, und so beweisen die Veranstalter des entspannten Open Airs in Rothenburg ob der Tauber – es wird in diesem Jahr vom musikexpress präsentiert – seit einigen Jahren, dass konsequenter Umweltschutz durchaus mit guter Live-Musik einhergehen kann. Jetzt untermauern sie diesen Anspruch durch eine Partnerschaft mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) und wollen den Event mit neuen Projekten neben dem „Open Flair“ in Eschwege als „fahrende Großveranstaltung in Bezug auf Umweltverträglichkeit“
etablieren.
Damit die Landschaft hinterher genauso malerisch aussieht wie vorher, legt man in Rothenburg besonderen Wert auf Müll-Vermeidung bzw. -Trennung: Einweg-Teller und -Gläser sind tabu, eine „mobile Mülltruppe“ erklärt bei Bedarf die richtige Form der Abfallentsorgung, und wer seinen Durst ökologisch korrekt stillen möchte, für den gibt es Saft, der aus Streuobst gewonnen wurde. Zudem ist einer der beiden dem Festivalgelände angegliederten Zeltplätze für das naturfreundliche so genannte „nachhaltige Campen“ vorgesehen. Wie so etwas geht, werden kompetente Scouts vor Ort erklären. Im Zuge moderierter Radtouren durch die Umgebung können die Besucher des Festivals, das in diesem Jahr vom 8. bis zum 10. August stattfindet, die Schönheit des Taubertals schließlich selbst erkunden. Näheres zum Line-up auf den Tournee-Seiten (ab Seite 90) oderunterwww.taubertal-festival.de.