Nosaj Thing
Parallels
Innovative Leisure/Rough Trade
Der Kalifornier hat sich in seiner Nische zwischen den Polen Techno, House und Bass Music eingeigelt.
Jason Chung aka Nosaj Thing mäandert seit Jahren so gekonnt zwischen den Stilen, dass man schon lange auf den ganz großen Durchbruch des Produzenten aus L. A. wartet. Nach dem letzten eher basslastigen Album Fated (2015) und der sehr technoiden New Reality-EP (2016) begibt er sich auf Parallels in housigere Gefilde.
Diese musikalische Bandbreite ist schon bemerkenswert genug. Das Niveau, auf dem Chung seine musikalische Reise fortsetzt, ist noch beeindruckender. Parallels klingt einerseits so ausgeklügelt, als würde sich hier jemand seit vielen Jahren ausschließlich im Genre House bewegen und verarbeitet gleichzeitig fast unauffällig, aber doch allgegenwärtig Einflüsse aus HipHop, Trap und Bass Music.
Chung schwelgt in düsteren, kalten und treibenden Clubsounds, die er regelmäßig mit einer von ihm ungewohnten Melancholie unterbricht. Der Track „Way We Were“ mit Sängerin Zuri Marley gerät fast schon kitschig, passt aber als Gegenentwurf zu trockenen Tech-House-Bangern wie „U G“. Der große Durchbruch aber wird mit Parallels auch nicht kommen. Dafür ist das Album viel zu düster. Zum Glück. Denn Nosaj Thing hat genau seine Nische gefunden.
Klingt wie: Clark: Clark (2014) / Braille: Mute Swan (2015) / Gold Panda: Good Luck And Do Your Best (2016)