Nick Kent – The Dark Stuff: Selected Writings On Rock Music 1972-1993
„I read this nasty book with an unusual degree of interest. I found it to have a kind of feverish effect. By the end of each chapter I experienced an exhausted, depressed feeling, coupled with a desire to relisten to the music of the subject/artist.“ Positiveres kann man über ein Rockbuch eigentlich nicht mehr sagen, und wenn niemand geringeres als Iggy Pop, dem man nicht gerade ein symbiotisches Verhältnis zu Musikjournalisten nachsagen kann, so etwas im Vorwort zum Buch eines Rockschreiberlings sagt, bekommt eine solche Hymne doppeltes Gewicht. Der britische Musikjournalist und Wahl-Pariser Nick Kent, Jahrgang 1951, ist der Rockjournalist, der seit 1970 am allerengsten mit dem Monster Rock’n’Roll getanzt hat, der seinen Gegenstand nicht nur von den besten Konzertplätzen und aus luxuriösen Interview-Suiten kennt, sondern auch mehr als einmal mit ihm in der Gosse gelegen und den Affen geschoben hat — In short, a true rock’n’roller: someone who cared, wie es Mr. Pop ausdrückt. Wenig verwunderlich, daß ihn besonders die extremsten und unverwüstlichsten Charaktere magisch anzogen und zu den intensivsten und schlichtweg besten Artikeln inspirierten, die man über Rockmusik und ihre Zeit lesen kann. ‚The Dark Stuff‘ beginnt mit seinem über 70seitigen NME-Bericht zum Thema Brian Wilson, der dessen Persönlichkeit und kreativen Drive einfühlsam seziert und aufs Silbertablett legt, danach folgen 17 kürzere Artikel u.a. über Jerry Lee Lewis, Syd Barrett, die Stones, Lou Reed, Guns N‘ Roses, Miles Davis und Neil Young, über deren Wirkung der Held von Kapitel 15 (‚The Four Ages of a Man Named Pop‘) eingangs alles gesagt hat.