Hüsker Dü Warehouse: Songs and Stories


59 Mit Beginn der Achtziger Jahre machte die amerikanische Provinzhauptstadt Minneapolis (Minnesota) plötzlieh auf musikalische Weise von sich reden. Dafür sorgten vor allem zwei Namen: Zum einen Prince. der zum König. postmoderner Disco-Kultur aufstieg, und — als stilistisches Gegenstück — Hüsker Du. die es wie keine andere Band verstanden, die musikalische Kraft und alternative Standpunkte des amerikanischen Hardcore-Undergrounds auch für Pop-Konsumenten zugänglich zu machen. 1980 von Bob Mould (Gitarre/Gesang). Gram Hart (Drums/Gesang) und Greg Norton (Bass) gegründet, halte die Band bereits vier für Indie-Verhältnisse außergewöhnlich erfolgreiche Alben (auf dem SST-Label) produziert, bevor sie nach langen Überlegungen einen Major-Vertrag unterschrieb. Die Quelle ihrer schier unbändigen Produktivität (die Rivalität der Songwritern Hart und Mould) sprudelte davon unbeeindruckt munter weiter. Während Hart melodische Geschlossenheit bevorzugt, die die Gefühlsseite besetzt, ist Mould ein ausdrucksstarker Rock-Poet von intellektueller Klarsicht. Als 1987 das Doppelalbum „Warehouse: Songs And Stories“ erschien, erinnerte es in seiner monumentalen, von jedem Leerlauf gereinigten Wucht an klassiche Vorgänger in diesem Format wie „Electric Ladyland“ oder“.Exile On Main Street.“. So großartig die Platte ist. so tragisch bleibt die Tatsache, daß es das letztes Hüsker-Album werden sollte — einem gigantischen Orgasmus gleich explodierte das Trio kurz darauf in alle Richtungen. Grant Harts bitteres „Never Talking To You Again“ hat im Bezug auf seine Ex-Partner noch heute Gültigkeit.