„Kein Mensch macht Musik, die mir gefällt, also muß ich sie selbst machen“, mault Mark Griffin alias MC 900 Ft Jesus. Konsequenterweise betreibt der Glatzkopf aus Dallas/Texas auf seinem zweiten Album WELCOME TO MY DREAM einen eigensinnigen Crossover aus Rap, Jazz, Funk und einer fetten Portion subversiver Energie. Mit den Techniken eines Dfs verkuppelt er vibrierende Drum-Grooves mit zart schmelzenden Trompeten und jazzigen Pianos, in Verbindung mit nörgeligen Raps zu einer aufregenden und einzigartigen Mixtur. Schon nach dem 89er Debüt HELL WITH THE LID OFF feierte man das Bleichgesicht als neuen „Rap-Messias“, doch mit B-Boy-Klischees und Macho-Lyrics will der Mann nichts zu tun haben: „Ich interessiere mich vor allem für den Wahnsinn. Kürzlich hielt mich in LA. aufderStraJkein Typ an, und schrie, wie sehr er mich hasse. So etwas fasziniert mich, und derartige Psychosen beschreibe ich in meinen Texten. „Wo der Wahnsinn blüht, ist religiöser Fanatismus nicht fern. Zu seinem kuriosen Namen kam Griffin durch den US-Fernseh-Prediger Oral Roberts, dem eine 900 Fuß hohe Jesusgestalt befahl, mitten in der Wüste eine TV-Station zu bauen, was mit Millionenspenden auch realisiert wurde. Griffin: „In diesem Land regiert der Konsum. Für mich ist der amerikanische Traum nur eine hohle Nuß. “ Gut gepredigt.
