Rapper im Film Word Up, Hollywood!
Die Filmindustrie setzt auf musikalische Zeichen der Zeit und läßt Amerikas Rap-Elite als Leinwandhelden aufmarschieren.
Rap ist das Nachrichten-Netzwerk, das wir Schwarzen nie gehabt haben.“ Sagt Ice Cube und grinst genüßlich. Lässig posiert er in Cannes an der Croisette und genießt, daß sich inzwischen selbst Hollywood um schwarze Nachrichtenverbreitung sorgt. Natürlich nicht ganz uneigennützig: Mit erfolgreichen Rappern auf der Kinoleinwand kann man mehr als bloß eine Handvoll Dollar verdienen. Allein in den nächsten drei Monaten starten in Deutschland drei Filme, in denen fabelhafte Rap-Boys zu toughen Filmstars mutieren.
Wie Ice Cube eben. Der erfolgreiche Rap-Reimer spielt in „Boys In The Hood“ „Dough Boy“ Baker, einen von drei Freunden, die Schwierigkeiten haben, im täglichen Überlebenskampf des schwarzen Ghettos erwachsen zu werden. Und das hat absolut nichts mit Pubertät zu tun. Ice Cube selbst stammt genau aus diesem L.A.-Ghetto. Hoher Authentizitätsfaktor.
Ice-T. sein hipper Kaltspeisenkollege. läßt sich in „New Jack City“ als Crack-Cop verpflichten — und das hat mit dem wirklichen Leben nun nichts mehr zu tun. „New Jack City“ sieht aus wie ein stahlblau geduschter Werbespot für „Schöner Killen“. Handlungsgrundlage für das Celluloid-Inferno: Crack-Dealer im Kampf mit schwarz-weißer Sondereinheit der New Yorker Polizei, angereichert mit Musik von Queen Latifah. LeVert und Ice-T selbst. Hoher Blei-Faktor…
Im Gegensatz zu Ice Cubes und Ice-Ts respektablen Film-Appetizern sollte man die knappen Einsätze von L.L.Cool J an der Seite von Michael J. Fox in „Auf die harte Tour“ unter PR-Gag abhaken. Oder besser als schlichten Größenwahn: Auf die Frage, ob er denn wieder vor die Kamera wolle, antwortete der Rap-Master: „Nur wenn ich auf einer Stufe mit Jack Nicholson stehen kann.“