Komischer Heiliger für Hirn-Hooligans
Ich bin auf einer Mission. Es ist ein großartiges Gefühl, wenn du in dir die Wahrheit entdeckst. Ich wußte immer, daß wir damit die Massen erreichen würden, auch wenn wir elf Jahre und 56 LPs warten mußten.“ Gary Clail, 31 jähriger „Hooligan aus Bristol“ ist weder Sektenführer noch Fernsehprediger, und wenn er von „wir“ spricht, meint er die hochkarätige Ansammlung denkender Musiker, wie ex-Pop-Group-Kopf Mark Stewart, Ausnahmeproduzent Adrian Sherwood oder Amerikas Rhythmus-Revoluzzer Tackhead, mit denen er als On-U-Sound-System gegen die Hirnlosigkeit der wippenden Massen zu Felde zog. Musikalische Moralisten gibt es genug, doch nur wenige, die plakative Botschaften derart hypnotisierend tanzbar verpacken wie Gary Clail und Konsorten. Wenig verwundernswert also, daß mit Paul Oakenfold ein Mix-Profi der Neuzeit das richtige Ohr hatte, und Clail als ersten Act für sein neu gegründetes Perfecto-Label verpflichtete. Der Hit folgte prompt, und jetzt trällern alle Major-Radios der Insel fröhlich „There’s something wrong with human nature.“
Und das findet Gary Clail nun auch nicht ungewöhnlicher als den ganz normalen Wahnsinn: „Musik verkauft Jeans, Autos und Lebensstile, warum sollte Musik keine vernünftigen Gedanken verkaufen?“