Daniel Brandt
Eternal Something
Erased Tapes/Indigo
Ein Drittel von Brandt Brauer Frick überrascht auf seinem Solodebüt mit wilden Rhythmen und Lust am Experiment.
Ganz am Anfang stand die Idee, ein Album ausschließlich mit Becken aufzunehmen. Um diesen Ansatz zu vertiefen, zog sich Daniel Brandt für ein paar Tage in eine Hütte zurück und verwarf das Konzept, weil neue Ideen und weitere Instrumente ins Spiel kamen. Dabei wurde ihm auch klar, dass sein Solodebüt ETERNAL SOMETHING aus Songs bestehen sollte, die „sich wie Dance-Tracks aufbauen und dennoch nicht wie Clubmusik anfühlen“, so das Mitglied von Brandt Brauer Frick. Jenem Berliner Trio, das sich einen Namen machte, indem es mit klassischen Instrumenten den Weg in die Clubs fand.
Techno ohne Techno sozusagen – und ein Ereignis, zu dem das letztjährige Brandt-Brauer-Frick-Werk JOY aber nicht wurde. Mit dem Kanadier Beaver Sheppard hatten sich die drei Berliner einen Sänger ins Team geholt, und nun war gar keiner der songorientierten Tracks mehr instrumental und die Genre-Spur wurde doch recht häufig gewechselt. Im Vergleich dazu wirkt ETERNAL SOMETHING ungleich fokussierter, dynamischer, wilder, spontaner und auch unbehauener.
Daniel Brandt und verschiedene Gastmusiker an Posaune, Hang oder Cello beließen die Kompositionen in ihrer Rohform und verzichteten auf nachträgliches Feilen am Detail. Vor allem aber zeichnet sich dieses Debüt dadurch aus, dass Daniel Brandt erstmals mit Gitarren arbeitet und das Tempo sehr oft sehr hoch hält. Schon der Opener „Chaparral Mesa“ nimmt nach einem verdaddelten Start richtig Geschwindigkeit auf, die in der angejazzten und wuchtigen Techno-Nummer „FSG“ noch erhöht wird. Aber wenn man denkt, jetzt drängt der Track ohne Umwege auf die Tanzfläche, bricht er, tauchen präpariertes Klavier, Posaune oder experimentelle Elemente auf. All das war in dieser Qualität nach dem letzten Album von Brandt Brauer Frick so nicht zu erwarten.