Dapayk & Padberg

Harbour

Fenou/WordandSound/Rough Trade

Das Berliner Elektronik-Duo findet Gefallen an atmosphärischem Sound mit R’n’B- und TripHop-Einflüssen.

Wie schon auf dem Vorgänger SMOKE gehen Niklas „Dapayk“ Worgt und Eva Padberg auf Distanz zum clubtauglichen Techno-Sound ihrer frühen Tage. Dafür lässt Padberg, die jetzt für alle Texte verantwortlich zeichnet, Kritik am Dasein zu und da speziell an der Angewohnheit, ständig krampfhaft online zu sein. Aber die Stimmung wirkt dennoch positiver als die auf dem schroff und düster angelegten SMOKE. Daran haben die langsamen Rhythmen im TripHop ihren Anteil, an denen Dapayk & Padberg großen Gefallen finden.

Es geht aber auch ganz anders. Die Camargue war der Ort der ersten Aufnahmen für dieses Album. Alles lief dort bestens, bis dem Duo die Computer mitsamt dem darauf enthaltenen fast fertigen Material gestohlen wurden. Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, wie friedvoll das vom House-Vibe getragene „U-Camargue“ klingt. In „Just Be Found“ überrascht der Umgang mit abrupten Anschlägen auf der Gitarre, die viel mit den späten Talk Talk gemein haben. Dapayk & Padberg sind unberechenbarer geworden und in der Lage, mehr in die Tiefe zu gehen als am Anfang ihrer Karriere.