NEVER TOO MUCH, der Titel der neuen LP des Hongkong Syndikats, ist programmatisch für den 1. Vorsitzenden der extravaganten Kooperative aus Berlin. Multitalent Gerd Plez I transformiert seine Kreativitätsschübe nicht nur musikalisch, sondern setzt seine Inspirationen ebenso unkonventionell in Mode um. In seiner neuen Kollektion stellt nun der gelernte Fotografliebgewonnene Kleidungsgewohnheiten endgültig auf den Kopf. Bei aller Schönheit hat sich Plez aber auch eine gehörige Portion Pragmatismus bewahrt und taufte seine neuen Creationen (nomen est omen) „Jacke wie Hose“.
Ein Motto, das jedoch keinesfalls auf die Austauschbarkeit von Mode und Musik hinweisen soll, denn Plez trennt seine beiden Operationsgebiete strikt voneinander ab: „Eine Verbindung zwischen meiner Musik und meiner Mode besteht nicht. Ich kann mich auch immer nur auf eins konzentrieren. „
Nachdem Plez seine Kreationen neulich in einer Talkshow dem staunenden Publikum präsentierte, meldete eine Kaufhaus-Kette ihr Interesse an seinen Klamotten an. Bislang scheiterte der Deal noch an unterschiedlichen Preisvorstellungen. Doch selbst wenn seine Mode plötzlich im großen Stil kommen sollte, will Plez die Musik deswegen nicht zurückstellen. „Das ist etwas, das ständig in mir lebt. Ich brauche beide Seiten, so eine Art Dr. Jeckyll and Mr. Hyde.“
Bei Fernsehauftntten des Hongkong Syndikats erscheint Plez folglich auch nicht im „Jacke wie Hose“-Look. „Ich würde darauf nie kommen, meine eigenen Sachen zu tragen, finde ich albern. Es gibt bessere Litfaßsäulen als mich. „
Ob den Käufern Plez‘ Mode Jacke wie Hose ist, bleibt abzuwarten. Musikalisch zumindest zeichnen sich die ersten Erfolge ab. Was Plez nicht zuletzt daran erkennt, daß „ich jetzt immer erster Klasse fliegen darf‘.
