Film im Film


Der verführerische Charme der Fantasie als Gegensatz zur schmerzlichen Härte des wirklichen Lebens ist ein Thema, das regelmäßig in meinem Werk aufgetaucht ist“, schreibt Woody Allen über sein jüngstes Werk The Purple Rose Of Calro, in dem er diesmal nur als Regisseur und Autor fungiert. Die Hauptrolle spielt seine Lebensgefährtin Mia Farrow.

Sie ist Cecilia, Bedienung in einer Imbiss-Stube während der Wirtschaftskrise der dreißiger Jahre und muß zuhause einen arbeitslosen und dazu noch lieblosen Mann durchfüttern. Aus dieser Realität flieht sie nur allzugern ins „Jewel“, das Vorstadtkino um die Ecke. Und eines Tages geschieht das Unwahrscheinliche: Tom Baxter, Cecilias Idol aus dem Film „The Purple Rose Of Cairo“, steigt aus der Leinwand und Filmhandlung aus, gesteht ihr seine Liebe und brennt mit ihr durch.

Aus dem Durcheinander aus Traum und Realität, Fantasie und Leben schlägt Woody Allen die wundersamsten komischen Funken. Der Film ist zugleich eine Verbeugung vor der Traumfabrik Kino und ein raffiniertes Spiel mit ihr und den Wünschen ihrer Konsumenten. Woody Aliens Kommentar zu Schein und Sein (wieder fotografiert von dem vorzüglichen Gordon Willis) ist zu einem seiner schönsten Filme geworden. Und auf jeden Fall zu seinem romantischsten.