Fürstlich, Eure Hoheit!


Wolf Maahn

„Wieweit in den Staaten die Begeisterung bei ihm noch enthusiastischer ist als bei anderen Superstars wie Michael Jackson oder Bruce Springsteen – oder ob da ein gutes Stück Hype mitspielt, kann ich von hier aus schlecht einschätzen. Aber ich glaube. Prince hat auch bei uns große Chancen. Dafür müßte er allerdings hier live auftreten. Den Film fand ich ergreifend, obwohl eine typische Hollywood-Schnulze; aber man merkt, daß das alles wirklich aus ihm kommt.

Was ich von dem Rocknacht-Konzert nicht uneingeschränkt sagen kann. Da kam mir vieles doch sehr routiniert vor, als wenn er sein Programm abspult. Musikalisch finde ich Prince ausgezeichnet, besonders schätze ich seine totale Hemmungslosigkeit, mit der er musikalische Einflüsse und Stile für sich nutzt. Und „Purple Rain“ ist für mich ein Jahrzehnt-Hit!“

Paul Young

„Ich habe Prince vor vier Jahren live gesehen, bei seinem einzigen Konzert in London. Damals war ich von seiner Musikalität und Ausstrahlung beeindruckt – und musikalisch schätze ich ihn nach wie vor sehr.

Allerdings habe ich das Gefühl, daß der ganze Rummel, der jetzt um ihn getrieben wird und den er ja offenbar selbst forciert, doch ein wenig zu weit geht; das wirkt überdreht auf mich.

Zu seiner aktuellen Show kann ich nichts sagen, ich habe auch keine Zeit gehabt, mir ,Purple Rain‘ anzusehen – wir sind ja dauernd auf Tour. Was die Übertragbarkeit des Phänomens Prince angeht, bin ich sicher, daß er sich auch hier seinen Markt erobern wird.“

Manne Praeker/Spliff

„Ich fand den Rockpalast-Gig einfach affentittengeil! Ich hab‘ ja schon bei der ersten Prince-LP – als ihn noch kein Schwein gekannt hat – Werbung für den Kollegen gemacht. Allein schon wie der aussieht! Dazu ist er noch ein guter Gitarrist, guter Pianist, guter Sänger, guter Tänzer – einfach alles da, perfekt!

Ich wage aber zu bezweifeln, daß Prince in Deutschland zu einem solchen Phänomen werden kann wie in den Staaten. Wir sind hier halt doch etwas freier – und der Großteil seines Erfolges drüben beruht doch darauf, daß er all diese sexuellen Tabus angreift. Wir können jedenfalls von der Art, wie da Show gemacht wurde, nur lernen.“

Rudolf Schenker/Scorpions

„Einer der besten Entertainer, einer der besten Sänger, die ich je live gesehen habe. Was der tänzerisch und gesanglich geboten hat, fand ich einfach unglaublich.

Was mich etwas stört, ist diese Macho-Art, dieses übertriebene Sex-Geprotze. Obwohl man das bei einem extremen Typ wie Prince wohl einfach in Kauf nehmen muß. Alles in allem: Prince ist einer, mit dem im Augenblick keiner mithalten kann.“

Kai Havaii/Extrabreit

„War ganz amüsant; eben typisch amerikanisches Showgeschäft! Der versucht erst gar nicht, sich mit dem Weihrauch einer „Street Credibility“ zu schmücken; und moralischen oder ästhetischen Zweifel ist der Mann sicher auch nicht ausgesetzt. Er arbeitet und trainiert richtig für seine Show.

Ach ja, seine Gitarristin fand ich toll – auch in „Purple Rain“ hat mir die am besten gefallen, vor allem weil sie die einzige Frau war, die ihm widersprechen durfte!

Prince macht Popmusik schlechthin. In Deutschland wird er wohl nicht in dem Maße Erfolg haben, da sein ganzes Auftreten speziell auf die amerikanische Mentalität abgestimmt ist.“

Dieter Meier/Yello

„Ein geiles Konglomerat.

Klaus Meine/ Scorpions

„Einfach unglaublich, mit welcher Power der Typ auf die Bühne geht. Seit Elvis Presley und Little Richard habe ich niemanden gesehen, der sich auf der Bühne so verausgabt. Wirklich tierisch. Aber nicht nur das; darüberhinaus fand ich ihn von der Stimme und vom Feeling her großartig. Das sind Dinge, die gerade in Amerika sehr ankommen.

Mich als Sänger interessierte natürlich der Gesang besonders – und ich muß sagen: Die Stimme war fantastisch, all diese Feinheiten und Nuancen. Und es sind vor allem Super-Songs!

Für mich war es nach Elvis, Little Richard und James Brown erstmals wieder einer, der so zur Sache ging. Und das mit einer tierischen Stimme, einer fantastischen Show, die wirklich Spannungsbögen besaß.“

Marian Gold/ Alphaville

„Ich mag dieses Messianische an Prince, den ganzen sexy Klitzerkram. Und da steht er mitten drin und erinnert mich ein bißchen an Charlie Chaplin. Brillant, die beste Weltuntergangs-Show seit langem! Warum drücken wir – allesamt zuständig für die wenigen wichtigen Dinge im Universum – nicht endlich auf die roten Knöpfe, anstatt dieses Ereignis heuchlerisch vor uns herzuschieben. Den Überlebenden gönne ich Princes Vision – den Bösen zur Strafe, den Guten zur Belohnung.“