Korruption und Terror hinter Gefängnismauern


„Brubaker“ – ein Film nach den Memoiren eines ehemaligen Gefängnisdirektors Gefängnisfarm Wakefield, Arkansas, im Jahre 1968. Mittelalterliche Zustände herrschen in dem amerikanischen „Muster-Knast“, über dessen Mauern und Stacheldrähte nur selten Nachrichten von der Wirklichkeit des inhumanen Strafvollzuges dringen. Thema für einen aufregenden Film mit Robert Redford in der Rolle des ehemaligen Gefängnisdirektors Tom Murton, der durch Reformen versuchte, Herr über die Mißstände zu werden.

1968 werden allerdings auf die dem Hollywood-Kino eigene Weise aufbereitet. Ausgehend von dem Memoiren des mit seiner Reformpolitik gescheiterten (und nach dreizehn Monaten entlassenen) Gefängnisdirektors entstand hier ein souverän konzipiertes, geschickt inszeniertes und mit allen Hollywood-Zutaten garniertes Knast Spektakel: Kein Dokumentarspiel, sondern Action-Kino – hart, spannend, direkt argumentierend, mit allerlei Schönheitskorrekturen versehen und ohne den intellektuellen Ballast der gutgemeinten, aber wirkungslosen Aufklärungsfilme.

Die Spitze der Besetzungsliste ziert Robert Redford, der nicht nur sein ehrliches Gesicht, sondern mit seinem Namen auch die Erinnerung an den spektakulären Watergate-Film einbringt; die Erinnerung also an einen Streifen, der schon einmal Klarschiff machte mit Korruption und Bestechung und den irritierten Amerikanern ihr Selbstgefühl zurück gab.