King Crimson
Das neue King Crimson Album, Nachfolger von ‚Lark’s Tongues In Aspic‘, erscheint am 13. März dieses Jahres auf dem internationalen Plattenmarkt. Im Gespräch mit Bob Fripp, Gitarrist und Mr. King Crimson himself, erfuhr Musik Express die ersten Details über das neue Album: „Es wird“, so sagte Fripp in unserem Interview, „ein Album werden, das in etwa auf dem gleichen musikalischen Prinzip aufgebaut ist wie Lark’s Tongues. Um dem musikalischen Konzept dieser Gruppe jedoch wirklich gerecht zu werden, haben wir beschlossen ein oder zwei Livc-Stücke ins neue Album aufzunehmen. Schliesslich ist Improvisation eines der wichtigsten Dinge in unserer Musik. Die Live-Aufnahmen werden wir auf dieser Europa-Tournee (Ende 73) mitschneiden. Voraussichtlicher Titel des neuen Albums wird sein: ‚Starless And Bible Black‘.
CRIMSON- MAHAVISHNU
Der bereits erwähnten Europa-Tour war eine sehr erfolgreiche sechsmonatige USA-Tournee vorausgegangen, über die z.B. die ‚New York Times‘ schrieb: „King Crimson geht sogar über den Masstab hinaus, den das Mahavishnu-Orchestra gesetzt hat.“ Auf diesen Vergleich angesprochen, antwortete der KC-Violinist David Cross: „Es freut uns natürlich mit Mahavishnu verglichen zu werden, aber im Grunde spielen wir eine ganz andere Musik. Wir improvisieren auf einer vollkommen verschiedenen Ebene.“
‚IN DEN USA REAGIERT DAS PUBLIKUM SPONTANER‘
David Cross über das King Crimson Publikum: „Bei unserem Konzert in Hamburg zu Beginn dieser Tour hatten wir eigentlich mit einer lebhafteren Reaktion des Publikums gerechnet. Doch dann fiel uns ein, dass amerikanische und europäische Konzertbesucher eben doch ziemlich unterschiedlich sind. In den Staaten braucht man das Publikum garnicht erst aus der Reserve zu locken. Es reagiert spontan.“ – Kann man sagen, dass die Crimson-Musik sehr klare Fronten schafft zwischen denen, die sie mögen und denen, die von ihr unberührt bleiben? – Cross: „Auf jeden Fall. Dabei glaube ich garnicht, dass es so schwierig ist, unsere Musik zu verstehen. Es ist keine schwierige Musik – im Gegenteil! Trotzdem stimmt es, dass man uns entweder mag oder vielleicht sogar hasst. Es gibt, glaube ich, nur wenige Leute, die eine unendschiedene Meinung dazu haben – und das ist gut so.“
EX-YES- UND EX-FAMILY LEUTE BEI KING CRIMSON
Inzwischen dürfte es sich wohl herumgesprochen haben, dass King Crimson heute nicht mehr den ‚Sound‘ von sich gibt, den man von frühen LP’s wie z.B. ‚The Court Of The Crimson King‘ her kennt. Die ‚2Oth Century Schizoid Man‘ Tage sind entgültig vorbei. Robert (Bob) Fripp ist der einzige Musiker in der Band, der von Anfang an dabei war – und er war damals auch ihr Gründer. Längst ist er über die Zeit hinausgewachsen, in der noch Greg Lake (heute ELP) sang und am Bass zupfte. Auch Ex-Roadie und Songtexter Pete Sinfield verdient seine Brötchen schon lange durch eigene Produktionen und eine Solo-LP. Pete hat übrigens zusammen mit Greg Lake einige Texte für ELP’s ‚Brain Salad Surgery‘ Album geschrieben. Heutzutage besteht King Crimson aus dem bis vor einem guten Jahr noch unbekannten Violinisten und Mellotron-Spieler David Cross, dem Ex-Yes-Drummer Bill Bruford, dem Bassisten John Wetton von ‚Family‘ und natürlich – Bob Fripp.