Sonntag, 21. Oktober 1973. An diesem Tag trafen die Osmonds in London ein. Es war der Beginn ihrer zweiten Europa-Tournee, die sie erstmals auch auf deutsche Bühnen bringen sollte. In Heathrow, dem Flughafen der englischen Hauptstadt, hatten sich sage und schreibe 60 000 zumeist weibliche Fans der fünf Super-Brothers eingefunden. 60 000, das sind mehr Menschen als bei einem Rock-Festival in Deutschland jemals zusammenkamen. Und dieser Mordsaufwand geschah wohlgemerkt nur, um die Osmond-Brothers für ein paar Sekunden zu Gesicht zu bekommen.
20 MÄDCHEN VERLETZT
Als Alan, Wayne, Merrill, Jay und Donny schliesslich ihren Jet verliessen und die Gangway betraten, geschah es: Die 60 000 Fans begannen ein ohrenbetäubendes Geschrei, das den Flughafen in seinen Grundfesten erzittern liess. Als das Spektakel langsam abebbte – die Osmonds waren zu dem Zeitpunkt längst auf dem Weg zu ihrem Hotel – musste eine traurige Bilanz gezogen werden: Durch die enorme Überbelastung war ein Geländer, das die Fans auf ihren ‚Besucher-Plätzen‘ zurückhielt, zerbrochen. 20 Mädchen stürzten einige Meter in die Tiefe und wurden verletzt.
2 TAGE SCHLANGE STEHEN
Schon drei Wochen vorher wurden Londons Teenies auf eine harte Probe gestellt, als sie im Regen zwei Tage lang vor den Vorverkaufskassen des Rainbow Theatre Schlange stehen mussten. Schliesslich wurden die Kassen dann bereits um Mitternacht und nicht, wie geplant, erst am folgenden Morgen um 11.00 Uhr geöffnet. In englischen Showbusiness-Kreisen hielt sich das Gerücht, dass man die Fans extra so lange habe warten lassen, um der BBC eine gute Kulisse für einen Film zu bieten, der die Osmonds-Tour in Bild und Ton festhalten soll. Am Neujahrstag 1974 wird dieser Streifen übrigens im britischen Fernsehen gesendet.
OSMONDS IN DEUTSCHLAND
Während ihrer Tournee sind die Osmonds erstmals auch in Deutschland aufgetreten. Berlin, Hamburg und Frankfurt sind die drei Städte gewesen, in denen die fünf Brüder ihre Show abzogen. Damit hat die Begeisterungswelle für die Teenager-Idole aus Salt Lake City im amerikanischen Bundesstaat Utah auch hierzulande einen ersten Höhepunkt erreicht.
MARIE OSMOND
Inzwischen ist neben Little Jimmy auch ein siebtes Mitglied der Osmond-Familie zu einem erfolgreichen Plattenstar geworden: Marie Osmond (14). Mit ihrer Single ‚Paper Roses‘ ist ihr der Anschluss an den Erfolg ihrer Brüder gleich auf Anhieb gelungen. Genau wie Little Jimmy tritt sie gelegentlich auch bereits mit der Band ihrer fünf Brüder auf. Wahrscheinlich wird es also nicht mehr allzu lange dauern bis alle sieben musikalischen Osmonds gemeinsam auf der Bühne stehen. Sicher würden sich dann unter die vornehmlich weiblichen Fans auch noch zahllose Jungs dazugesellen. Für die Zukunft der Osmonds stehen also alle Ampeln auf grün!
