Interview: Sasha


Warum hast du für die Aufzeichnung deiner ersten DVD eine vergleichsweise kleine Location gewählt?

Mein Gedanke war: Entweder man füllt dafür ein ganzes Stadion – und dafür reicht’s bei mir noch nicht – oder man spielt in einem kleinen Club. Das Capitol in Offenbach ist ein wunderschönes Theater und hat eine ganz bestimmte Atmosphäre, da kribbelt es immer so ein bisschen drin, das hat eine Intimität, die große Hallen nicht haben. Ich wollte ja nicht auf dicke Hose machen, sondern zeigen, wie ich live so bin. Und dafür ist eine intime Atmosphäre eigentlich besser.

Warum fehlt auf der DVD Spandau Ballets „Through The Barricades“? Es gab urheberrechtliche Schwierigkeiten. Das ZDF hat ja Auszüge aus dem Konzert gezeigt, auch „Through The Barricades“, aber quasi auf eigene Verantwortung.

Warum Coverversionen? Weil sie mir gefallen. „Barricades“ ist einer der größten Popsongs der 80er Jahre, auf der letzten Tour habe ich Prince gecovert. Solche Titel nehme ich ins Programm um zu zeigen, wo meine musikatischen Vorlieben liegen, aber auch, um großen Künstlern bzw. Songs Tribut zu zollen. Für die Tour hattest du einige deiner Hits so umarrangiert, dass man sie zunächst oft nur am Text erkennen konnte – ziemlich mutig …

Ich empfinde das gar nicht so. Ich hatte eher das Gefühl, den Leuten nach zwei Tourneen mit fast gleichen Songversionen jetzt etwas anderes bieten zu müssen, sonst langweilen sie sich. Man hat ja auch einen gewissen Anspruch an sich selber. Keine mobilen Bühnenpodeste wie auf der Tour, die stimmige Lightshow auf der DVD nur ahnbar – warum ?

Wenn man wie wir nur einen Tag hat, um das Ganze aufzubauen und aufzuzeichnen, ist eigentlich schon vorprogrammiert, dass man nicht alles erreichen kann. Leider sind viele Sachen untergegangen, die man bei den Konzerten gesehen hat und die auch wichtig waren für die Show.

Hattest du nach der Show trotzdem das Gefühl, das Maximum des Machbaren erreicht zu haben?

Wir haben ziemlich alles gegeben. Insgesamt war ich mit der Band drei, dreieinhalb Stunden auf der Bühne, und da weiß man am Ende schon, was man getan hat.