Die "First Lady Of Country" hat mit Nashville nicht viel am Hut
Du hast 1975 deine Karriere begonnen, um das Werk von Gram Parsons weiterzuführen. Hat Gram auch heute noch diese Bedeutung für dich?
Gram war mein Mentor zu Beginn meiner Karriere. Inzwischen habe ich meinen eigenen Weg gefunden. Aber ich fühle mich ihm noch so verbunden wie damals.
Was hältst du von der aktuellen Szene in Nashville?
Die Country-Szene dort stimmt mich traurig. Die Künstler reproduzieren sich nur noch selbst. Du hast das Gefühl, sie schreiben seit zehn Jahren denselben Song.
Woran liegt das?
Schuld sind sicher die Country-Radios, denn sie spielen nur traditionellen Country, also produzieren die Plattenfirmen auch nichts anderes. Sehr traurig. Wenn du zeitgemäßen Country hören willst, mußt du die Alternative Stations einschalten, da läuft zum Beispiel das neue Johnny Cash-Album rauf und runter. Bei den jungen Leuten ist Johnny so zum Idol geworden.
Wird die interessantere Musik heute in Austin und New Orleans gemacht?
Nicht umsonst habe ich Teile meines letzten Albums „Wrecking Ball“ in diesen Städten aufgenommen. Aber auch in Nashville entsteht tolle Musik, man hört sie nur eben nicht im Radio.
Was hältst du von neuen Bands wie Wilco oder Son Volt?
Ich mag deren Musik. Sie tun das, was auch ich seit 20 Jahren mache: Sie kombinieren Elemente aus Country, Folk und Rock.
Emmylou Harris tourt zur Zeit mit ihrer Drei-Mann-Band kreuz und quer durch die USA
