Coldplay reagieren auf Hater – mit Liebe und Verständnis
„Das ist im Moment wirklich unsere Mission: Wir versuchen bewusst, die Fahne für die Liebe als Ansatz für alle Dinge hochzuhalten.“
Man kann nicht überall beliebt sein. Das sind sich auch Coldplay bewusst. Indem sie ihre Musik nach außen präsentieren, liefern sie, wie wohl alle Personen der Öffentlichkeit, auch eine Angriffsfläche für Meinungen anderer. Doch mittlerweile könne die Gruppe mit negativen Kommentaren und Hatern gut umgehen, wie Chris Martin nun in einem Interview erzählte.
Laut Martin habe die Band Hass-Kommentare verdient
„Es wäre schrecklich, wenn wir in einer Gesellschaft leben würden, in der jeder das Gleiche mögen müsste“, erklärte Martin am Donnerstag (19. Dezember) in einem Gespräch mit dem amerikanischen „Rolling Stone“. Der Interview-Partnerin, Alex Morris, sei zuvor aufgefallen, dass der Sänger wohl selten Dinge erwähne, die er nicht möge. Wie zum Beispiel Hass gegenüber der Band. Dem 47-Jährigen zufolge, sei Coldplay nun mal ein „einfaches, sicheres Ziel“. Er dazu weiter: „Wir werden nicht zurückbeißen. Wir sind vier weiße Männer der Mittelklasse aus England. Wir haben es verdient, für das, was unsere Leute getan haben, etwas einstecken zu müssen. Es gibt einen Grund, warum wir überall auf der Welt spielen, und ein Teil davon ist nicht unbedingt sehr gesund.“
„Wir folgen einfach dem, was uns geschickt wird“
Ebenso sei der „Viva La Vida“-Interpret der Meinung, dass sich Coldplay schon länger nicht mehr um die Erwartungen anderer Leute kümmert. „Es gab Zeiten, in denen wir dachten: ‚Nun, wir sollten vielleicht versuchen, ein bisschen so auszusehen oder ein bisschen so zu reden. Und jetzt heißt es nur noch: ‚Nein‘. Wir folgen einfach dem, was uns geschickt wird. Und das ist sehr befreiend.“ Anscheinend behält der Brite dabei konsequent seinen Weg bei. Denn: „Wenn man möchte, dass eine Puppe ein Liedchen singt, dann mögen das manche Leute vielleicht nicht – meine Mutter ist zum Beispiel eine von ihnen. Aber ich will damit sagen, dass das ein Teil meiner Reise ist, um zu sagen: ‚Nun, ich liebe dich, und das ist es, was wir tun’“.
Coldplays Mission: Liebe vermitteln
Coldplay wolle eine Botschaft der Akzeptanz und Liebe an die Welt vermitteln, wie ebenso aus dem „Rolling Stone“-Interview hervorging. „Es ist eine tägliche Aufgabe, sich selbst nicht zu hassen. Vergiss die Kritiker von außen – es sind auch die von innen. Das ist im Moment wirklich unsere Mission: Wir versuchen bewusst, die Fahne für die Liebe als Ansatz für alle Dinge hochzuhalten.“ Martins Ansicht zufolge, gäbe es nicht viele Gruppen, die diese Aufgabe nach außen hin vermitteln können. Das sei auch der Grund, weshalb die Band sich das selbst zur Mission machte. Und: „Ich muss das auch hören, damit ich nicht aufgebe und einfach verbittert und verdreht werde und mich verstecke und alle hasse. Das will ich nicht, aber es ist so verlockend.“
Die Band befindet sich seit dem Jahr 2022 auf „Music of the Spheres“-Welttournee. Für das Jahr 2024 belegten sie den zweiten Platz der umsatzstärksten Musiktourneen mit Einnahmen von 421,7 Millionen US-Dollar (umgerechnet 405,9 Millionen Euro).