Children Of The Sün
LEAVING GROUND, GREET THE END
Lovely Eyes (VÖ: 10.1.)
Mal super, mal öde: Retro-Kult-Rock aus Schweden.
Für halbe Sachen sind die Children Of The Sün (nur echt mit Umlaut) nicht zu haben. Wenn das schwedische Kommunen-Kollektiv eine Retronummer wie „Sugar (Shape Of A Gun)“ spielt, dann mit so viel Überzeugung und Kuhglocke, dass die Band glatt vergisst, dem Song eine Melodie zu geben. Aus der ollen Rockkneipe geht’s schnurstracks auf die Blumenwiese: „Lilium“ ist eine große Blumenkinderballade, von Josefna Berglund Ekholm gesungen, als gelte es, Stevie Nicks zu übertrumpfen.
AmazonDas Irre: Es funktioniert, der Song ist gigantisch. Wie auch der Folk-Shufe „Starfighter“, der sich zwischendrin in einen Gospel verwandelt. „Come With Us“ fordern die Children in einem weiteren tollen Stück, das an die missionarische Massenauflauf-Indiegruppe The Polyphonic Spree erinnert. In diesem Moment möchte man das letzte Hemd opfern, um bei diesem Kult dabei zu sein.
Doch dann spielt die Gruppe eine aufdringliche Zeitlupenversion von „Whole Lotta Love“, und man ist froh, nichts unterschrieben zu haben. Seltsames Album: zur Hälfte fantastisch, zur Hälfte öde bis nervig.
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