Tom Hanks hält Filmkritiker für „Arschkriecher“


Der Schauspieler packt über das Bewertungssystem von Filmen aus – und beschwert sich über Film-Journalismus.

Wohl kein Fan des Film-Journalismus: In einer Folge des Podcasts „Conan O’Brien Needs a Friend“ zog Tom Hanks über Filmkritiker:innen her. Für den Mimen seien diese Leute „Arschkriecher“. Außerdem sprach er darüber, wie sich die Reaktionen auf Hollywood-Filme im Verlauf der Jahre geändert haben und was ihn daran stört.

Hanks packt über die Branche des Filmemachens aus

Die Episode erschien am 4. November unter dem Titel „Tom Hanks Returns“. Hier redete der 68-Jährige mit dem Talkshow-Moderator O’Brien unter anderem über die Schwierigkeiten des Filmemachens. Laut Hanks sei das Vorbeigehen der Zeit wohl für viele ein wichtiger Maßstab zum Bewerten von Filmen geworden. Das sei früher anders gewesen. „Früher war es einfach ein Faustkampf. Bei jedem Film, der herauskam, hieß es: Kommst du in die Playoffs oder nicht?“ Der Schauspieler beschrieb daraufhin eine Reihe von entscheidenden Momenten beim Filmemachen, bei denen die Bewertungen eine enorm wichtige Rolle spielen würden. So sei die erste wichtige Frage für ihn, ob man den Film wirklich lieben würde oder nicht. Dann ginge es darum, dass das Werk überhaupt fertig geworden sei und man ihn zum ersten Mal anschauen und auch gefallen würde: „Es spielt keine Rolle, ob er funktioniert oder nicht, man sieht ihn sich an und sagt: „Hey, ich denke, wir haben uns ziemlich gut geschlagen.“ Doch Filmkritiker:innen würden das zu seinem Missfallen noch mal anders interpretieren.

Bewertungen von Film-Journos immer „nach unten gerichtet“?

Der „Forrest Gump“-Star findet die Bewertungen von Film-Kritiker:innen seien „immer nach unten gerichtet“. Diese Art des Schreibens von oben herab, würde ihm nerven. Weiterhin würde er es nicht mögen, dass allein die Zeit darüber zu entscheiden scheint, ob ein Film als Top oder Flop bewertet werden würde. „Diese Sache, die damals nicht funktionierte, jetzt irgendwie funktioniert, oder genau das Gegenteil, eine Sache, die damals riesig war, ist ein Museumsstück und sagt nicht wirklich etwas aus“, zerbricht sich Hanks den Kopf über die wohl bei Journalist:innen gefällten Urteile.

O’Brien ging dann auf „That Thing You Do!“ (1996) ein – Hanks’ Regiedebüt, von dem der Mime selbst wohl „enttäuscht“ gewesen sei. Für diesen Streifen gab es damals zig schlechte Kritiken. Doch heutzutage gilt er als Klassiker. Hanks teilte hier gut aus: „Lass mich etwas über diese Arschkriecher sagen, die über Filme schreiben. […] Jemand schrieb darüber: ‚Tom Hanks muss aufhören, mit TV-Veteranen abzuhängen, denn es sieht aus wie ein paar TV-Aufnahmen, es ist nichts Besonderes‘. Dieselbe Person schrieb dann über den Kultklassiker ‚That Thing You Do!‘, genau dieselbe Person. Sie sagten: ‚Alles, was du brauchst, sind 20 Jahre zwischen Jetzt und Damals, und am Ende funktioniert es.’“ Für ihn wohl zu viel Ambivalenz.

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Doch für den zweifachen Oscar-Gewinner gehöre das letztlich auch zum Job dazu. „Das ist der Karneval, das ist der Wettbewerb. […] Das ist in Ordnung.“