Bad Bunny, Jennifer Lopez und Ricky Martin unterstützen Kamala Harris


Ein latino-feindlicher Scherz auf einer Wahlkampfveranstaltung macht die Stars aus Puerto Rico nun zu Harris-Unterstützer:innen.

Der Musiker Bad Bunny hat seine Unterstützung für Kamala Harris im US-Wahlkampf bekannt gegeben. Ihm folgten außerdem Jennifer Lopez und Ricky Martin, nachdem der vermeintliche Komiker James Hinchcliffe bei einer Trump-Rally rassistische Witze über Puerto Rico und Latinos gemacht hatte.

Auf Haiti folgt Puerto Rico

Bei einer Kundgebung der Republikaner:innen im Madison Square Garden am Sonntag (27. Oktober) in New York hielt Stand-Up-Comedian Tony Hinchcliffe die erste Rede des Abends. Dabei ließ er anzügliche und rassistische Witze über Schwarze, Juden und Latinos vom Stapel. Besonders hart traf es die Puerto-Ricaner:innen. „Ich weiß nicht, ob ihr das wisst, aber es gibt im Moment eine schwimmende Müllinsel mitten im Ozean. Ich glaube, sie heißt Puerto Rico“, wetterte Hinchcliffe. Im Anschluss machte er sich über die vermeintlich hohe Geburtenrate von Puerto-Ricaner:innen lustig. Die Beleidigungen erinnerten an Trumps kürzlich zum wiederholten Male geäußerte Falschmeldung, Haitianer:innen in Springfield würden Haustiere essen.

Latin-Rapper Bad Bunny, der selbst von der Insel in der Karibik stammt, zählt zu den bekanntesten Musiker:innen Puerto Ricos. Mit seinen gut 45 Millionen Follower:innen auf Instagram teilte er nach der Hasstirade am Sonntagabend (27. Oktober) nun zwei Videos von Kamala Harris. Im ersten kritisiert die demokratische Präsidentschaftskandidatin Trump für sein Fehlverhalten bei den Hurrikanen Irma und Maria im Jahr 2017. Damals kamen Tausende Puerto-Ricaner:innen, die auch US-Staatsbürger:innen sind, ums Leben. Im zweiten Clip appelliert Harris direkt an die Wähler:innen aus dem US-Außengebiet: „Bei dieser Wahl steht für die puerto-ricanischen Wähler und für Puerto Rico so viel auf dem Spiel“, so Harris. „Und diese Wahl ist nicht nur eine Wahl zwischen Donald Trump und mir. Es ist eine Wahl zwischen zwei sehr unterschiedlichen Visionen für unser Land.“

Latino-Künstler:innen für Harris

Eine, die noch mehr Einfluss auf diese wichtige Wählgruppe haben dürfte, ist Sängerin Jennifer Lopez. Sie stammt auch aus Puerto Rico. Ihren 250 Millionen Followern präsentierte sie ebenfalls einen Ausschnitt aus dem Harris-Video und postete einen Screenshot von deren Plan, der Insel in Zukunft zu helfen. Musikerkollege und Landsmann Ricky Martin schwor seine 18,6 Millionen starke Gefolgschaft auf ähnliche Weise ein.

Donald Trumps Wahlkampf-Team distanzierte sich in einem Statement zwar von den Aussagen Tony Hinchcliffes. Dennoch könnte ihn diese verbale Entgleisung wichtige Stimmen bei der Wahl am 5. November kosten. Denn in den USA leben über 58 Millionen Menschen mit lateinamerikanischen Wurzeln.