Sólstafir
HIN HELGA KVÖL
Century Media/Sony (VÖ: 8.11.)
Die Isländer kehren zurück zum Ursprung – und sind nun geeignet fürs Black-Metal-Microdosing.
Die soften Jahre sind vorbei, jetzt wird wieder gewikingert. Zumindest verglichen mit dem eher soften Alternative Rock, den Sólstafir zuletzt spielten. Obwohl HIN HELGA KVÖL, das achte Studioalbum der Isländer, nicht nur aus Gitarrengeschreddere und Schreierei besteht, ist es doch ein exorbitanter Unterschied zur schunkeligeren Phase der letzten Jahre mit Songs wie „Fjara“, die wiederum auch nicht mit ganz früher, also vor 2011, zu vergleichen ist. Die Band um Aðalbjörn „Addi“ Tryggvason durchlief in dieser Zeit einige Besetzungsumstellungen und interne Konflikte, nun wird das Schlachtfeld mit einem sehr gelungenen Back-to-the-roots-Werk wieder eingeebnet.
AmazonSingschreien tut Tryggvason wie immer größtenteils auf Isländisch, peitschende, zitternde Drums, heftige Riffs und dröhnende Bässe massieren die Seelen der Wacken-Gänger:innen. Aber auch musikalische Erfahrungen, die höchst unskandinavisch über bloßen Metal hinausgehen, sind präsent: Nicht nur der Titelsong endet in einem fast gotisch anmutenden, melodischerem Abgesang auf Englisch. Aber keine Angst: Es ballert, und so wird‘s zum Win-Win: OG-Fans können sich freuen, und alle neu dazugekommenen können Metal-Microdosing betreiben.
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