Campino bei Lanz: Angst hilft nicht bei AfD- und BSW-Aufschwung


„Wir müssen versuchen, sachlich und ruhig zu bleiben“, so der Toten-Hosen-Sänger.

Campino hat bei Markus Lanz über seinen Blick auf Deutschland sowie die gesellschaftspolitischen Entwicklungen gesprochen. Der Kopf der Toten Hosen mahnte vor allem: Man solle sich wegen Rechts- und Linksradikalisierung nicht komplett in Angst und Bange versetzen lassen.

Laut Campino: AfD und BSW „treiben vor sich her“

Im Dialog mit Autorin Juli Zeh und Lanz teilte der 62-Jährige seine Gedanken zum derzeitigen Handeln der Politiker:innen und den Koalitionsgesprächen: „Ich habe das Gefühl, dass die etablierten Parteien gerade panisch sind. […] Man lässt sich vor sich hertreiben, von BSW und AfD, und das dürfte einfach nicht sein!“

Campinos Appell an alle da draußen: „Wir müssen versuchen, sachlich und ruhig zu bleiben.“ Dem Musiker würde viel daran liegen, sich weder zurückzuziehen noch sich instrumentalisieren zu lassen. Seiner Meinung nach müsse man ohne Angst und Panik handeln – und schließlich würden Radikale sich irgendwann selbst bloßstellen. Der Toten-Hosen-Frontmann meinte abfällig: „An der Seite stehen und hinpinkeln, wenn andere Leute versuchen, was hinzukriegen, das ist das Leichteste.“

Pro verpflichtendes Arbeitsjahr

Um aktiv zu werden und etwas für die Gemeinschaft zu tun, würde sich Campino außerdem ein gesetzlich festgehaltenes Arbeitsjahr für alle wünschen. „Mir gefällt der Gedanke eines Pflichtjahres für alle, in jedweder Form. […] Ein Jahr lang nicht an die eigene Karriere oder das Studium zu denken und das Gefühl zu haben, dass man einen positiven Beitrag bringt. Ich fände das auch für Frauen gut.“

Auch für die eigene Entwicklung würde er darin jede Menge Potential sehen. Er selbst würde zur Freiwilligen Feuerwehr gehen, wenn das möglich wäre. Seinen Zivildienst machte der Punkrocker früher in einer psychiatrischen Klinik: „Es war eine unheimlich lehrreiche Zeit.“