Limp Bizkit verklagen Universal Music – wegen unbezahlter Tantiemen


Die Band und Fred Durst wollen vom Label nun 200 Millionen US-Dollar haben.

Die Klage ist raus: Limp Bizkit und ihr Sänger Fred Durst werfen ihrem Label Universal Music Group (kurz: UMG) vor, nicht richtig bezahlt zu haben. Deshalb verklagen sie das Label auf 200 Millionen US-Dollar – denn bis vor kurzem hätten sie „nie irgendwelche Tantiemen erhalten“.

Limp Bizkit glauben an systemisches Problem

Betrifft das Tantiemen-Zurückhalten nur die US-Band oder noch weitere Acts? Limp Bizkit glauben an zweiteres. So heißt es in der Klageschrift, die am Dienstag, den 8. Oktober, einging und nun unter anderem „Billboard“ vorliegt, dass „möglicherweise Hunderte von anderen Artists“ aufgrund eines „betrügerischen“ Systems, das von Universal Music geschaffen wurde, „ihre Tantiemen jahrelang zu Unrecht einbehalten haben“.

Einen groben Zeitraum nennen die Anwälte von Durst und seiner Gruppe auch: „Das Versäumnis von UMG, insbesondere in den Jahren 1997 bis 2004 – dem Höhepunkt des Ruhms der Band und in Zeiten, in denen sie rekordverdächtige Umsätze erzielten – Lizenzabrechnungen für ihre populärsten Alben herauszugeben, deutet darauf hin, dass UMG absichtlich die tatsächliche Höhe der Verkäufe und damit Limp Bizkit zustehenden und geschuldeten Lizenzgebühren verschwiegen hat, um diese Gewinne in unlauterer Weise für sich zu behalten.“

Rechnungsbeträge, die für die Band keinen Sinn ergeben

Das Buchführungssystem der Plattenfirma wird von der Klägerrunde regelrecht auseinandergenommen. Schließlich hätte die Gruppe aus Jacksonville, Florida, eine Summe von knapp 200.000 US-Dollar zahlen müssen, die sie nicht weiter nachvollziehen könnten.

Doch laut „Billboard“ hat UMG dazu Stellung bezogen und erklärt, man habe Limp Bizkit 43 Millionen US-Dollar an rückzahlbaren Vorschüssen gegeben – dies würde auch verständlich machen, warum keine Tantiemen an die Nu-Metaller gingen. Dass das als logisches Vorgehen nicht ausreiche, machte Durst mitsamt seines Labels Flawless Records bereits 2023 klar und lehnte sich mit einem Anwalt-Team gegen UMG auf. So konnte er 1,03 Millionen US-Dollar für die Band und 2,3 Millionen US-Dollar für sein Flawless Records erwirken.

Dass nun eine weitere Klage erhoben wird, liegt daran, dass Durst und Co. sich sicher sind: Die Zahlung genüge nicht: „In Anbetracht der enormen Geldsummen, die UMG im Laufe der Jahre durch den Verkauf der Alben von Limp Bizkit und Flawless Records eingenommen hat […] haftet UMG den Klägern für Urheberrechtsverletzungen in Höhe von mehreren zehn Millionen Dollar, wenn nicht sogar mehr. […] Tatsächlich behaupten die Kläger, dass die Beträge, die UMG ihnen nach der Aufhebung dieser Verträge schuldet, leicht 200 Millionen US-Dollar übersteigen werden.“

Limp Bizkit wollen weg von Universal Music

Neben der eingeforderten Summe wünschen sich Limp Bizkit so auch aus bestehenden Vertrag mit der Plattenfirma herauszukommen – sie gehen sogar soweit, dass sie wollen, dass der Vertrag für ungültig erklärt wird und sie die Rechte an ihrer eigenen Musik zurückgewinnen können. Zu guter Letzt drängt die US-Band auch auf Schadenersatz wegen Urheberrechtsverletzung.