„Joker: Folie à Deux“: Warum wir Christopher Nolan das Ende zu verdanken haben


Zumindest indirekt hatte der Regisseur der „The Dark Knight“-Trilogie Einfluss auf die Schlussszene.

Warnung! Dieser Artikel enthält Spoiler für Joker: Folie à Deux.

Sowohl an den Kinokassen als auch bei den Kritiker:innen ist „Joker: Folie à Deux“ von Todd Phillips ein Flop. Das Sequel zum Comic-Psychothriller von 2019 spielte weltweit bisher nur etwa 115 Millionen Dollar ein (Teil eins durchbrach die Milliarden-Mauer) und bekommt vor allem wegen seiner ziellosen Geschichte viel negatives Feedback. Auch das Ende mit dem Tod des von Joaquin Phoenix gespielten Arthur Fleck entließ das Publikum eher verwirrt als im Schockzustand.

Jetzt sollen Insider aus Produktionskreisen verraten haben, dass diese Drehbuchentscheidung im Wesentlichen mit einer Person zusammenhängt: Christopher Nolan, Macher der Batman-Filme „Batman Begins“, „The Dark Knight“ und „The Dark Knight Rises“.

Wer darf hier noch lächeln?

Wie die meisten schon bemerkt haben dürften, ist die letzte Szene von „Joker: Folie à Deux“, in der ein Mann sich mit seinem Messer zwei nach oben gezogene Mundwinkel in das Gesicht ritzt (unscharf und etwas abseits der Kamera), eine Referenz an Heath Ledgers Clownsfigur aus „The Dark Knight“.

Eine nicht näher benannte, aber wohl aus den Studiokreisen von Warner Brothers stammende Quelle berichtete dem „Hollywood Reporter“ angeblich nun, dass diese Idee bereits für das ursprüngliche Drehbuch des ersten Films vorgesehen war. Hier sollte sich Phoenix’ Joker vor einer Gruppe seiner Anhänger selbst ein blutiges Lächeln verpassen.

Doch Nolan soll damals ein Machtwort gesprochen und die Idee verworfen haben. Er wäre der Meinung gewesen, dass nur sein Joker (der von Heath Ledger) das eigene Gesicht zerschneiden dürfte. Nach der Trennung Nolans von Warner Bros. im Jahr 2021 – das Studio hatte seinen Film „Tenet“ (2020) in der Covid-19-Pandemie parallel zum Kinostart auch auf dem Streaming-Dienst (HBO) Max veröffentlicht, was der Regisseur als Sünde empfand – spielte die Meinung des Autorenfilmers allerdings keine Rolle mehr.

Somit bekam Phillips für sein Sequel die völlige kreative Freiheit … und der Fleck-Epigone ein neues Lächeln.

Kein neuer „Joker“-Teil geplant

Der finanzielle Misserfolg von „Joker: Folie à Deux“ dürfte ein weiterer ausschlaggebender Grund sein, warum wir keinen dritten Film über den psychotischen Clown (selbst mit neuer Figur) bekommen. Schon Ende August hatte Phillips hat in einem Interview offen über seine Entscheidung, das Kapitel „Joker“ nach dem zweiten Werk zu schließen, gesprochen: „Es war eine unglaubliche Reise, zwei Filme in dieser Welt zu machen. Doch ich denke, wir haben alles gesagt, was wir sagen wollten,“ so Phillips.