Razorlight

PLANET NOWHERE

V2/Bertus (VÖ: 25.10.)

Die neuen Songs der Indie-Rock-Revivalisten funktionieren zum Glück auch ohne Nostalgie.

Länger nichts gehört von Razorlight. Fast seit 2018 nichts Bewegendes mehr, um genau zu sein. Die wiedervereinigte Gruppe um Johnny Borrell war es aber leid, nur den alten Song-Katalog zu verwalten, also ging es – nun in Originalbesetzung – für neue Aufnahmen ins Studio, dieses Mal nach Spanien. Kann PLANET NOWHERE nun die Best-of-Liste der Band (es reichte 2022 für eine CD, ein Doppelalbum war nicht drin) verlängern? Jein. „Cyclops“ ist fast schon so eingängig wie die Hits aus der Frühphase, während manche Ansätze doch etwas aus der Zeit gefallen wirken. „Scared Of Nothing“ ist toller Gitarren-Pop mit viel Liebe zum Detail. Angeblich entstand dieses Stück, nachdem Borrell im Studio zufällig eine Bassgitarre mit sechs Saiten fand.

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Grundsätzlich bleiben die Schuster aber bei ihren Leisten: Razorlight bieten poppigen Indie-Rock mit britischem Flair, den idealen Soundtrack für Trips an britische Küsten mit mittlerweile wohl auch veganen Fish and Chips im Angebot. Mit „Empire Service“ ist ihnen zudem ein veritabler Postpunk-Song gelungen, andere Lieder mäandern hingegen in Kinks-Tradition oder erinnern an die frühen Kooks. Insgesamt wagt die Gruppe weniger Exzess als etwa ihre alten Freunde The Libertines und zudem kaum Experimente, aber das ist okay. PLANET NOWHERE ist ein solides Gitarrenalbum: nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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