Breymer

WHEN I GET THROUGH

One Little Independent/Bertus (VÖ: 18.10.)

Auf ihrem Weg zur Brustangleichung stellt Sarah Walk ihr Innerstes in fragilem Art-Folk aus.

Ihre beiden ersten Alben wurden im Fachhandel noch unter ihrem bürgerlichen Namen Sarah Walk einsortiert. Für Album Nummer drei nennt sich die in Los Angeles lebende Musikerin genderneutral Breymer. Warum? Walk entschied sich für eine brustangleichende OP, schrieb WHEN I GET THROUGH nicht nur während dieses Prozesses, sondern vor allem darüber. Der Opener „The Truth“ berichtet vom ersten Gespräch über ihr Vorhaben, im Closer „Anesthesia“ befindet sie sich kurz vorm Abtauchen in die Narkose. In den neun introspektiven Begleitstücken dazwischen sucht sie nach ihrem wahrsten Selbst, alles dreht sich um ihre mentale und physische Metamorphose.

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Die Magie dieser sorgsam austarierten Art-Folk-Stücke liegt in ihrer Fragilität, niemals verliert sich Walk in Nebelschwaden, niemals singt sie mit übertriebener Melodramatik, wenngleich genau das Unaufgeregte für die nachhaltige Emotionalität dieses Albums sorgt. Mitunter klingt das wie eine weniger gotische Aldous Harding, wie Queer Folk, der kein Weird Folk sein will. Walks Liebe zu gelayerten Vocals findet einen Höhepunkt in „Medication“, in einem jazzigen Konstrukt über den Umgang mit Antidepressiva stellt sie sich fortwährend die Frage „Am I better now?“. Am Ende, nach elf Songs über Medikamente, Body Transition und tiefsitzende Gefühle, ist man sicher: Man hat sie kennengelernt, diese entscheidende Phase im Leben der Sarah Walk.

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