Fortuna Ehrenfeld

UNIVERSUM

Tonproduktion/Edel/Kontor (VÖ: 11.10.)

Die gutgelaunten Kölner frönen weiter dem Literatur-Pop.

Ja, das Universum, die unendliche Weite, das große Unbekannte. Wie kann man es fassen? Fortuna Ehrenfeld versucht es mit den Mitteln der Musik und des ausgefeilten Textens. Auf gleich drei Alben beschert uns Mastermind Martin Bechler, der in wechselnder Besetzung seit Jahren Singer/Songwriter-Pop auf eine fröhliche, fast minnesängerische Ebene gehoben oder, je nach Sichtweise, dort abgelegt hat, charmante Nachdenk- und Mitmachsongs.

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Diverse Genres werden, weil er es kann, bedient. Das Einschlaf- und Trostlied „Schatzilein“ umschmeichelt beruhigend, „Fuzzi Fuzzi Cowboy“ zitiert klassische Westernfilmmusik. Es wird von oben auf die Welt geguckt („Turbulentes Indigo“, ja, ja, Joni Mitchell) oder in „Univer- sum Prolog“ gefordert: „Talk to me, set the captain free.“ Auch ein lustiges Quatschstück ist dabei: „Wir sitzen hier und schlabbern Aperol“ mit der tollen Zeile: „Die Füße ausgestreckt bis in den Boden, den jemand für uns aufgeschüttet hat.“

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UNIVERSUM enthält Nachdenkliches, Schnurren und niedliche Überlegungen zu Sinn und Dasein. Gesanglich bewegt sich das Ganze im Bereich Tom Waits, es wird genuschelt und mit feenhaftem Backing-Gesang gearbeitet. Allein: Die Sache ist irgendwie nicht cool. Sie hat etwas Bildungsbürgerliches, Stadttheaterhaftes an sich. Man sieht Germanistik-Studentinnen dazu ihre Bachelorarbeit schreiben. Was nicht schlimm ist. Solange sie sich nicht mit Revolverheld beschäftigen.

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