Symba

LIEBE & HASS

Columbia/Sony (VÖ: 11.10.)

Der Berliner kann dieses Rap-Ding ziemlich gut, gerade weil er die Klischees ironisch bricht.

Okay, da kann einer reimen: „Motto-Show“ auf „Lotto, Yo!“ auf „Risotto-o“ auf „Pinocchio, Bro“! Die dichterische Leistungsschau kurz vorm Absturz ins Lächerliche hätte Symba nicht nötig, aber dafür steht sie ganz am Anfang seines zweiten Albums LIEBE & HASS, ein herrlich reduzierter Beat dazu, als wollte der Berliner erst mal klarstellen: Dieses Rap-Dings kann ich ziemlich klasse, vielleicht so gut wie niemand sonst hierzulande, aber „ich brauch neue Träume, alte Ziele sind geschafft“.

Welche Ziele das sind? Vielleicht aus der Rap-Bubble auszubrechen, denn „Meine Freunde“ adaptiert den Erfolgs-Klaviersound von Danger Dan, und der Titelsong ist ein treibender Indie Song mit Schrammelgitarren – handelt dann aber ausgerechnet vom Dealen, einem klassischen Rap-Thema.

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Und so bleibt Symba dann doch bei dem, was er am besten kann – und warum nicht? Lyrische und elegante Raps über butterweichen Beats, denen man die Trap-Vergangenheit des Künstlers noch anhört, aber vor allem geht kaum jemand so spielerisch mit dem im Battle-Rap wurzelnden Gepose zwischen Markenproduktdropping und Sexismus um, erzählt wie nebenbei von den Ängsten seiner Generation und traut sich auch mal Emotion, die nicht kraftmeiert. Man könnte also sagen: Symba entkleidet den Deutschrap seiner unangenehmen Eigenschaften, ohne seine grund- sätzliche Verfasstheit anzuzweifeln.

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