Mulay
LAVENDER
Groenland (VÖ: 22.11.)
Wie verarbeitet man eine toxische Beziehung? Vielleicht mit futuristischem R’n’B.
Berlin, die Hauptstadt der toxischen Beziehungen. Ihr erstes Album LAVENDER, so Mulay, hat sich die Wahlberlinerin eigentlich anders vorgestellt. „I stopped smoking, so instead I listened to your songs“, singt Mulay auf dem themenweisenden Titel „Toxic“. „Your telling lies, but there’s truth in your touch.“ Das Debüt findet sein Thema im Verarbeiten einer toxischen Liebe. Einer Droge, mit der ebenso körperliche wie mentale Entzugserscheinungen einhergehen. Und für die sich immer neue Substitute finden. Auf zwölf Songs verhandelt die interdisziplinäre Künstlerin frische Wunden und schmerzhafte Erinnerungen bis zum Punkt des Überkommens und der Selbstermächtigung.
Tradierte Instrumentierungen durch Gitarre, Keyboard und Streicher werden auf LAVENDER durch ätherische elektronische Produktionen bis zu tief dröhnenden Gänsehaut-Bässen angereichert. „You wanna treat me like a queen / And then stalk me like a creep“: Die Widersprüche romantischer Beziehungen transportiert Mulays Stimme mal mit einer Verletzlichkeit, den zart gewisperten Noten und der engelhaften Kopfstimme einer FKA Twigs, mal mit der Lässigkeit und dem Soul einer SZA. Und findet schlussendlich Ermächtigung in den tough-sezierenden Rap-Parts auf „Half Human Half Dragon“: „Thick skin, lotta baggage / Good girl, gone savage.“
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