Honne
OUCH
Smile More/Membran (VÖ: 27.9.)
Das Electro-Pop-Duo aus London kann gekonnten Schönklang und zugleich Meta-Songs.
Die diesen Songs voranstehende 34-sekündige „Serenade In E-Major“ würde ein prächtiges Paar mit Brian Wilsons Chorkomposition „Our Prayer“ aus den SMILE-Sessions abgeben. Bevor man dann die Nadel zum Wieder-mal-Reinhören auf die Beach-Boys-Platte aufsetzen möchte, startet schon das zweite Honne-Stück mit dem Titel „Girl In The Orchestra“ – und dieses Orchester beschäftigt hörbar den Chor aus der Serenade zuvor.
AmazonDie „Songs In My Head“, die drei Stücke später folgen, beschäftigen sich damit, wie man Songs im Schlaf schreibt, Liebeslieder, für die erst die richtigen Worte gefunden werden müssen. Das gelingt hier und vor allem mit diesem Meta-Song richtig gut. Das Londoner Duo weiß auf OUCH seinen Softpop in der Balance zu halten zwischen klassischer melodiöser Verspieltheit und einem zeitgemäßen, elektronischen Soundbild, in dem auch kurze Making-of-Passagen aus den Homerecordings auftauchen. Die sanfte Ballade, zur Gitarre und in einen größeren Keyboard-Noise-Kontext gesetzt, können sie besonders gut („Fishyyy“).
Viele dieser Lieder gewinnen Kraft aus der klaren, reduzierten Instrumentierung, die Stimme von Andy Clutterbuck ist der emotionale Anker in diesem gekonnten Schönklang, den man der einen oder anderen Band schnell um die Ohren hauen wollen würde. Nicht aber Honne, Andy Clutterbuck und James Hatcher gewinnen unsere Aufmerksamkeit mit einer Aufrichtigkeit, die ansteckt – und all den liebevoll eingesetzten Klangkörpern, die an Kindheit erinnern: Tin Whistle, Glockenspiel oder Kornett.
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