Katy J Pearson

SOMEDAY, NOW

PIAS/Heavenly/Rough Trade (VÖ: 20.9.)

Der zielsichere Nähe-Distanz-Pop der Britin erzählt vom vor Stärke strotzenden Irgendwann.

„Ich wollte, dass es störanfällig und abgefuckt klingt, denn genau so ist das Leben“, sagt Katy J Pearson über den verzerrten Einstieg in ihr drittes Album. Dass die dann besungenen Erzählungen von zwischenmenschlicher Nähe und Distanz trotzdem als wohlig-süße Ohrwürmer daherkommen, verweist auf das Talent der Songwriterin für Spannungsfelder. SOMEDAY, NOW handelt vom Zustand zwischen verspätet-wissender Rückschau und vorwärts-gerichtetem Pflichtoptimismus, den man auch alltägliches Leben nennt.

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Dabei schafft es der Folk-Pop – besonders in „Constant“ – die Essenz von Gefühlen zu erfassen und in eingehende Texte und Melodien zu hüllen, ohne trivial oder kitschig zu sein. Liebesfrust kommt wie bei Arthur Russell im schüchternen Discobeat daher („Save Me“), arglos gepresste Vocals erinnern an Aldous Harding.

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Aber letztendlich hat Pearson, auch dank der Zusammenarbeit mit Produzent Nathan Jenkins, ihren eigenen Sound gefunden. Das hieß auch, mehr Natürlichkeit zu- zulassen. Den Titelsong „Someday“ etwa hat sie krank und verkatert eingesungen und gemerkt: Das ersehnte, vor Stärke strotzende Irgendwann, das kann auch einfach jetzt, in einem ziemlich verletzlichen Zustand sein.

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