Clairo

CHARM

Virgin/Universal (VÖ: 12.7.)

Die US-Singer/Songwriterin streichelt ihre Lieder mit erstaunlich vielseitigen Grooves.

Manchmal liegt ein entspanntes Grundrauschen über CHARM, das an Laurel Canyon erinnert. An anderer Stelle, etwa in „Sexy To Someone“, klackert ein windschiefer Discobeat. Der ist wohl auch Producer Leon Michels zu verdanken, den man von den Soul-Wiederkommern Dap-Kings kennt. Doch beide Soundbilder passen auf dem dritten Album von Clairo zusammen, weil sie weniger wie genuine Klänge anmuten als wie ferne Erinnerungen. Diese werden in ein Korsett eingepasst, für das zuletzt Begrifflichkeiten wie Alt-Pop oder Bedroom-Pop verwendet wurden.

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Bedeutet: Auch, wenn die Gesten groß sind; die Songs besitzen immer eine gewisse Verschrobenheit. Es ist nicht so, dass das bei Clairo, die eigentlich Claire Elizabeth Cottrill heißt, früher anders gewesen wäre. Und doch hat man den Eindruck, dass im Vergleich zum 2021 erschienenen, von Jack Antonoff produzierten Vorgängeralbum SLING unvorsehbarer agiert wird.

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„Echo“ etwa wirkt barock; halb Chamber-Pop, halb Folk, während „Second Nature“ mit seinen Da-Da-Da-Vocals beinahe Easy Listening ist, wohlgemerkt mit dem richtigen Groove. „Thank You“ heißt einer der Songs, Clairo, die hier singt wie Elliott Smith, bedankt sich darin begleitet von allerhand Tasteninstrumenten für unsere Zeit. Wir haben zu danken.

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