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Die 100 wichtigsten Frauen im Pop – Platz 69 bis 65


Eine Reise durch Female-Pop gestern und heute. Hier geht's zu den Rängen 69 bis 65.

Musik kennt erst mal kein Geschlecht: Die angeschlagene Saite, die getretene Fußtrommel oder der Loop in der Audio-Software – alles komplett genderneutral. Schöner Gedanke, oder?

Doch über Ton und Beat hinaus spielt das aufgeladene Thema sehr wohl eine Rolle. Musik ist, wenn sie die Instrumente verlassen hat, immer auch Kontext. Musik bildet Realitäten ab und nimmt genauso auch Einfluss auf sie.

Dass Pop und Gesellschaft über die Dekaden diverser geworden sind, braucht man heute nieman- dem zu erzählen. Wer sich aber bei all der Bewegung hingegen gern mal im Bart kratzt und lieber noch mal umdreht, ist der traditionsbewusste Popkulturkanon. Unzählige Listen werden immer noch angeführt von Dylan und den Beatles – Radiohead gelten hier noch als junge Herausforderer. Auch dieser Blick mag für manchen einen Reiz besitzen, doch wenn es mal wieder auf das Argument rausläuft, es gäbe ja so wenig einflussreiche Musikerinnen, dann dimmen sich die Lichter.

Wir widmen uns im aktuellen MUSIKEXRESS daher all den einflussreichen Frauen im Musikbetrieb. So selbstverständlich das alles sein möge, so wertvoll sind doch die Impulse, die uns weibliche Acts zusätzlich zu ihren Hits noch obendrauf gegeben haben. Nur weiter so, we’ve only just begun.

Was wir brauchen, ist ein neuer Kanon der Popmusik

Hier ein achter Teaser der Liste der 100 wichtigsten Frauen im Pop – Platz 69 bis 65

Platz 69: Ronnie Spector

Auch wenn sie als Solokünstlerin nicht so erfolgreich war wie Diana Ross nach den Supremes: Ronnie Spectors aus heutiger Sicht unendlich nostalgisch machender Lead-Gesang für die Ronettes ist der Inbegriff des 60s-Girlgroup-Sounds. Sie überstand den gewalttätigen Phil Spector – Bruce Springsteen und Brian Wilson idolisierten sie.

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Ohne sie: wäre „Be My Baby“ nie ein solcher Jahrhundert-Song geworden – Wall of Sound hin oder her.

(David Numberger)

Platz 68: Ana Da Silva

War das die Erfindung des Postpunk, bevor der Begriff Postpunk ernsthaft in die Welt gesetzt war? Die Raincoats mixten auf ihrem Rough-Trade-Debüt 1979 Folk, Pop, Punk und Dub in feministisch grundierte Songs, die das Chaos umarmten und mit der Rock-Herrlichkeit der männlichen Kollegen brachen.

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Ohne die weitgehend ungeschulte Sängerin Ana da Silva wären viele Bands der Riot-Grrrls-Bewegung um eine Inspirationsquelle ärmer gewesen.

(Frank Sawatzki)

Platz 67: Jane Birkin

Eine Britin kam nach Frankreich und machte dort Karriere. Sie spielte in Filmen, sang die sinnlichsten Lieder, viele geschrieben von Serge Gainsbourg, der sie wirklich liebte. Als die Yéyé-Jahre ausliefen, inspirierte sie Hermès zur Birkin Bag, heute ein Superluxus-Accessoire, zu haben nur, wenn man vorab viel Geld investiert. Jane Birkin trug immer eine mit sich – und behandelte sie wie einen Jutebeutel.

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Ohne sie wüssten viele Millionärinnen nicht, wohin mit ihrer Kohle.

(André Bosse) 

Platz 66: Lydia Lunch

Sex, Macht, Unterwerfung – in den Songs der charismatischen Künstlerin ging es ans Eingemachte und um eine Politik der Körper. Die Sängerin, Spoken-Word-Poetin und Autorin fand seit ihrem Debüt in der No-Wave-Combo Teenage Jesus And The Jerks 1977 einen ihr eigenen Ausdruck von Widerstand und Sinnlichkeit.

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Ohne sie: wäre das Schreiben und Sprechen über eine selbstbestimmte Sexualität von Frauen kaum zum Top-Thema im Punk avanciert.

(Frank Sawatzki)

Platz 65: M.I.A.

M.I.A. nutzte ihre Musik schon zu Beginn der Nullerjahre, um auf Politik und Diskriminierung von Minderheiten aufmerksam zu machen – lange bevor dies vermehrt Resonanz fand. Offensiv spricht die Rapperin über den Bürgerkrieg in ihrem Herkunftsland Sri Lanka und nimmt dafür auch die Zensur von Songs oder Musikvideos in Kauf.

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Ohne sie und die Schilderung ihrer Erfahrungen hätten viele überhörte Menschen keine Sichtbarkeit bekommen.

(Christin Rodrigues)

Bad Bunny, Rosalía, Karol G: Weshalb Reggaeton nicht zu unterschätzen ist

+++ Unser aktuelles Heft ist seit dem 09. Februar im Handel. Darin gibt es die komplette Lister der 100 wichtigsten Frauen im Pop. Hier teilen wir immer wieder Ausschnitte des Rankings. +++