Rave the Planet: Organisation äußert sich zur Sanitätsdienst-Situation
Wegen fehlender Ersthelfer:innen droht die Absage. Veranstalter:innen bemühen sich nun um eine Richtigstellung.
Aufgrund eines fehlenden Vertrags mit dem Erstehilfedienst Malteser steht der Berliner Protestumzug Rave the Planet, geplant für den 8. Juli 2023, vor dem Aus. Die Berliner Versammlungsbehörde droht damit, die riesige Techno-Party abzusagen, da es anscheinend zu keiner Einigung zwischen den Maltesern und der Rave-the-Planet-Organisation kam. Kurzfristiger Ersatz für den Sanitätsdienst konnte auch nicht gefunden werden. Jetzt bezogen die Veranstalter:innen Stellung zu den Ereignissen.
Rave the Planet von Berliner Hilfsorganisationen angeblich blockiert
In einer offiziellen Pressemitteilung, die MUSIKEXPRESS vorliegt, schildert die Organisation um DJ Dr. Motte, Timm Zeiss und Ellen Dosch-Roeingh ihre Version des Vorfalls. Demzufolge sei bereits im März 2023 mit dem Malteser Hilfsdienst e.V. Kontakt aufgenommen worden. Zudem hätte der Sanitätsdienst schon am zweiten gemeinsamen Gespräch mit den Berliner Behörden zwei Monate später teilgenommen. Die Route des Techno-Umzugs sowie erste Änderungen am Sicherheitskonzept sollen ebenfalls auf der Agenda gestanden haben. Jedoch habe Malteser mitgeteilt, dass sie die Groß-Veranstaltung im Berliner Tiergarten nicht alleine bewältigen könne und auf die Zuhilfenahme einer weiteren Organisation angewiesen sei. Das wäre keine branchenunübliche Herangehensweise, schreiben die Veranstalter:innen in ihrem Statement.
Auch bei einem dritten gemeinsamen Gespräch im Juni 2023 seien weitere Sicherheitsmaßnahmen sowie infrastrukturelle Planungen besprochen worden. Dienstleister:innen für Sanitäranlagen und auch Catering wurden wohl auch bereits über die Bedürfnisse der Malteser informiert. Danach habe sich die Hilfsorganisation aber nach mehrerer Kontaktaufnahmen via E-Mail nicht mehr gemeldet und schließlich am 21. Juni Rave the Planet eine Absage erteilt.
Kommerzielle sowie nichtkommerzielle Sanitätsdienste in Berlin hätten daraufhin weitere Anfragen ebenfalls blockiert. Sämtliche Möglichkeiten, Verbände aus anderen Bundesländern zu gewinnen, sollen präventiv von den Berliner Hilfsdiensten unterbunden worden sein.
Die Berliner Versammlungsbehörde habe nun dem Rave the Planet einen eigenfinanzierten Sanitätsdienst für die Demonstration auf der Straße des 17. Juni auferlegt. Anwälte der Rave-Kulturorganisation prüfen gerade diese Auflagen.
Momentan gibt es somit noch keine finale, offizielle Absage der Veranstaltung.
Der Techno-Rave fand 2022 erstmals als Neuauflage der Loveparade statt. Trotz schätzungsweise 200.000 Besucher:innen stand der Umzug in der Kritik, u.a. wegen sogenannten Querdenker:innen, die die Party für ihre Zwecke nutzen wollten.