Noel Gallagher‘s High Flying Birds

COUNCIL SKIES

Sour Mash/Indigo (VÖ: 2.6.)

Mit streicherlastigem Retro-Rock zurück in die Vorstadtjugend.

Ließ die vor sich hin plätschernde Leadsingle „Pretty Boy“ die Augenbrauen hochgehen, schnellten beim folgenden „Easy Now“ die Hände in die Höhe, als wäre es wieder 1996 auf der Wiese von Knebworth. Ein ekstatischer Singalong in Tradition von „Don’t Look Back In Anger“ und „Little By Little“, wie ihn nur Noel Gallagher zustande bringt, versehen mit der ewig gleichen Message: Heile heile Segen, morgen gibt es Regen, übermorgen Schnee und dann tut’s nicht mehr weh, also stop crying your heart out.

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Manche Dinge kann man im Leben wie im Pop nicht oft genug versichern, siehe auch: I love you. Klebt der 55-Jährige dieses song-gewordene Trostpflaster seinem jüngeren, vom alkoholgesteuerten Vater verdroschenem Ich drauf? Definitely Maybe. Trotz des Albumtitels und des Artworks, das durch Gallaghers schwierige, aber hoffnungsvolle Vorstadtjugend führt, ist dies kein tiefe Einblicke gewährendes Konzeptwerk.

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Wörter dienen Gallagher seit jeher dazu, Lebensbejahung über weite Melodiebögen zu transportieren. Am besten gelingt ihm das auf dem Stampfer „Love Is A Rich Man“ und dem Streicherschunkler „Open The Door, See What You Find“. Überhaupt: Streicher, alles voller Streicher! Wer schon immer an der Frage verzweifelt ist, warum Oasis nie den Sound eines ihrer bezauberndsten Stücke, „Whatever“ feat. The London Session Orchestra, weitergeführt haben, darf nun die Vorhänge zurückziehen und diesen Sonnenschein von einem Album auf sich wirken lassen.

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