Morrissey äußert sich zu Miley Cyrus und Vorwürfen von Rechtsextremismus
Der ehemalige The-Smiths-Sänger hat sich in einer Bekanntmachung zu den Gerüchten um seine beendete Zusammenarbeit mit Miley Cyrus sowie zu seiner politischen Ausrichtung geäußert.
Morrissey hat in einem Statement am 6. Januar 2023 auf die Mutmaßungen rund um sein fertig aufgenommenes, aber irgendwo in der Pipeline liegendes neues Album BONFIRE OF TEENAGERS reagiert. Dabei hat er auch über Miley Cyrus‘ Wunsch gesprochen, ihren Gesang von „I Am Veronica“ zu entfernen und erklärt, dass ihre Bitte nichts mit seiner „politischen Gesinnung“ zu tun habe. Morrissey wurde zuletzt immer häufiger Fremdenfeindlichkeit vorgeworfen.
Ende Dezember gab der Sänger bekannt, dass er sich sowohl von seiner Managementfirma Maverick/Quest als auch von Capitol Records (denen das unveröffentlichte Material von BONFIRE OF TEENAGERS gehört) getrennt habe.
„Miley kam in meine Welt; ich habe mich nicht in ihre gewagt“
Auf seiner Webseite schrieb er in einer langen Erklärung: „Ich bin mir bewusst, dass die lächerlichen ‚Morrissey ist rechtsextrem‘-Behauptungen in letzter Zeit auf allen üblichen Klatschseiten wieder in Mode gekommen sind. Dieser Ansturm ist, wie mir versichert wurde, darauf zurückzuführen, dass Miley Cyrus wollte, dass ihr Gesang von ‚I Am Veronica‘ entfernt wird. Und plötzlich kommt der sehr veraltete Aufguss von ‚Das ist wegen Morrisseys politischer Ansichten‘ wieder hoch – zur Freude derjenigen, für die ich ein Buch bin, das sie unter keinen Umständen aufhören können zu lesen.“
In seinem Statement gab der Musiker auch eine Erklärung zu Cyrus‘ Entscheidung ab: „In Wahrheit hat Miley aus Gründen, die nichts mit mir zu tun haben, einen Rückzieher gemacht, weil sie mit einer Schlüsselfigur im ‚Kreis‘ aneinandergeraten ist. Ich kann keine Details über den privaten Streit preisgeben, denn … es ist schließlich privat.“ Der 63-Jährige fügte hinzu: „Miley kam in meine Welt; ich habe mich nicht in ihre gewagt. Ich war ihr ewig dankbar und bin es auch jetzt noch.“
Morrissey über „Cancel-Aasgeier“ und Rechtsextremismus
Im Posting nahm der ehemalige The-Smiths-Sänger auch die von ihm betitelten „Cancel-Aasgeier“, die Menschen, die absichtlich seinem Ruf schaden würden, ins Visier und bemerkte: „Die Kampagne zur Zerstörung meiner Karriere wurde ursprünglich von vier männlichen Personen in Großbritannien angeführt, die alle prominente Positionen in den sozialen Medien innehaben – und sie haben vollen, unbearbeiteten Zugang zu den Legacy-Medien.“ Auf wen Morrissey sich bezieht, bleibt unklar. In der Vergangenheit wurde der Musiker dafür kritisiert, dass er die rechtsextreme Partei „For Britain Movement“, die versucht hat, die Einwanderung von Muslim*innen in das Vereinigte Königreich zu verhindern und sich im Juli 2022 auflöste, unterstützt hat.
Weiter machte er im Hinblick auf seine politischen Ansichten deutlich: „Obwohl die Linke mich vor vielen Jahren verändert und verlassen hat, bin ich ganz sicher nicht rechtsextrem, und ich habe noch nie jemanden getroffen, der behauptet, rechtsextrem zu sein. Meine Politik ist geradlinig: Ich erkenne Realitäten an. Einige Realitäten erschrecken mich, andere nicht, aber ich akzeptiere, dass ich nicht geschaffen wurde, damit andere mich mit allem, was sie denken und tun, beglücken und erfreuen können – was für ein schwülstiges Leben das wäre.“ Er fügte hinzu: „Ich bin mein ganzes Leben lang beleidigt worden, und das hat mich gestärkt, und ich bin froh darüber. Ich würde die Reise nicht anders antreten wollen. Nur, wenn wir die Ansichten anderer anhören, können wir uns eine wirklich rationale Meinung bilden, und deshalb dürfen wir niemals eine Bienenstockgesellschaft akzeptieren, die sich weigert, eine Vielfalt von Ansichten zu reflektieren.“
Morrissey beendete den Beitrag mit den Worten, er sei für seine Fans bestimmt, die er als „das beste und unglaublichste Publikum, das man sich vorstellen kann“, bezeichnete.
Vor Kurzem gab der Künstler außerdem bekannt, dass er bereits am Nachfolge-Werk zu BONFIRE OF TEENAGERS arbeitet. Hier gibt es den ersten, und bislang einzigen, Track „Rebels Without Applause“ der ersten angekündigten Platte zu hören: