David Mallett, Russell Mulcahy und Wayne Isham :: Video Killed The Radio Star
Retro-Doku über die 80er
Kaum vorstellbar scheint heutzutage ein Leben jenseits der Grenzmarke 1980 – eine Dekade, die den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit symbolisiert. Was davor lag, gilt als Pop- Paläozoikum, als barbarische Epoche, in der es weder PC und Internet, noch Handy oder Apps gab. Auch der gemeine Videoclip, so die landläufige Meinung, wurde im Jahrzehnt der Yuppies, Pershings, Thatchers und Kohls ersonnen – als hätte es flotte Filmchen von den Beatles, Stones, Who oder Small Faces nie gegeben. An dieser irrigen Meinung wird auch die 3-CD-Box VIDEO KILLED THE RADIO STAR nichts ändern, die in jeweils knappen 30-Minuten-Dokus mit prominenten Interviewgästen drei Clip-Regisseure der Schulterpolster-Ära porträtiert, aber auch deren interessanteste Beiträge vorstellt: Russell Mulcahy, David Mallet and Wayne Isham. Als Initiator des Achtziger-Jahre-Komplotts lässt sich der Australier Russell Mulcahy ausmachen, der den Video-Boom nach Start des ersten reinen TV-Musikkanals MTV mit seiner Regiearbeit losbrach: „Video Killed The Radio Star“ – das auf Vaudeville und New Wave getrimmte One-Hit-Wonder des britischen Studioprojekts The Buggles. Weitere Kunden, die Mulcahys Dienste in Anspruch nahmen: Culture Club („War Song“), Spandau Ballet („Chant No. 1“, „True“) und Duran Duran („Rio“, „The Wild Boys“). Stilistisch variabler überzeugt David Mallet, der AC/DC, Billy Idol, Boomtown Rats und Joan Jett zu seinen Klienten zählte. Unvergessen geblieben sind Mallets Arbeiten für David Bowie („Ashes To Ashes“, „Let’s Dance“) und Queen („I Want To Break Free“, „Radio Ga Ga“). Ausschließlich auf Metal und Hard Rock spezialisiert hatte sich Wayne Isham. Martialisch überdreht setzte er Metallica, Judas Priest, Pantera, Queensryche und Def Leppard in Szene.
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