Verfeinerungen und Differenzierungen – eine schlank geschnittene Britrockplatte aus den USA.

Britrock, Update 15.1. Wenn man die Bedeutung eines Stiles einmal daran misst, ob er Raum und Zeit überwindet, dann ist der Britrock richtig groß, er informiert über viele Jahre auch den US-Gitarren-Underground. Als Erfolgs- und Identifikationsmodell ist Britrock seit der Battle Of The Bands, die Blur und Oasis Mitte der 90er zur Freude einer ganzen Nation austrugen, andererseits schon mehrfach totgeschrieben worden.

Und er tritt gerade mit dem „Suburban Smell“ der Districts in eine neue Aufmerksamkeitsrunde, dabei ist der eben erwähnte Song der Band aus Pennsylvania so etwas wie ein Ausreißer, ein kleiner akustischer Ruhepunkt in einem schlank geschnittenen, stellenweise pointierten Rock-Album, das sich der Neuerung mit dem alles andere als neuen Hinweis verweigert, dass wir uns alle immer nur über das erfinden können, was schon geschrieben und gesungen wurde.

Bei den Districts geht’s um Verfeinerungen, Differenzierungen, ein wenig auch um den Blues und hin und wieder um den Song an sich. „4th And Roebling“ direkt zu Beginn ist solch ein Hängenbleiber, der auch auf jeder anderen Platte funktionieren würde, die Bassläufe erinnern hier an die Tage, als der Britrock noch New Wave hieß. Aber das ist ein Merkmal des Britrock, er erinnert gerne an sich selbst, und wir sparen uns die Aufzählungen von A wie Arctic Monkeys bis Z wie Zutons.