Grace Jones
Hurricane
Wall of Sound (rough trade) 07.11.2008
Der Wille zur Pose, die Grace Jones einst so überlebensgroß gemacht hat, ist auch HURRICANE anzumerken, in den vielen Stilwechseln auf engem Raum, den Bildern, die die Tracks sofort evozieren: Grace Jones als glitzernde Gospel-Rock-Queen etwa, mit einem Song, der in eine Mutter-Tochter-Version von „Amazing Grace“ mündet („Williams Blood“). Grace Jones als Amazone des Blues: Sie haucht eine mit Beats geschaukelte Ode an die Mutter („I’m Crying“). Grace Jones als Chanteuse im Reggae-Korsett („Well Well Well“), das aus Reststücken von „Private Life“ geschnürt sein könnte. Und Grace Jones als düstere Prophetin in „Devil In My Life“ zum Finale, das man sofort Tricky zuordnen möchte.