Mercury Rev

Snowflake/Midnight

Der erste Eindruck, etwas schwammig. Mercury Rev schwimmen in ihren eigenen Songs, suchen nach Halt und Melodie zwischen Keyboardkäseschichten und dem leichten Schnarren der Beats, Jonathan Donahues Stimme verschwindet schon am oberen Rand der Stücke. Darf man das denn noch Pop nennen, ist es vielleicht schon höhere Esoterik? Die Frage kann während der kompletten vierzig Minuten dieses neuen Albums der Amerikaner nicht abschließend beantwortet werden. Die neun Tracks auf SNOWFLAKE/MIDNIGHT machen auch eher den Eindruck, als hätten die alten Indie-Affen sich endgültig vom Unterhaltungs- betrieb verabschiedet und tun es nun den Psychedelic-Kollegen Flaming Lips nach – ihr eigenes milchiges Astralswingdingsda erforschend.Nachher hat mich die Musik beruhigt, weil sie überhaupt nichts will, als sie selbst sein, sie könnte noch ewig um diese erleuchteten Synthie- und Gesangsfontänen drehen und ich würde eines Tages mitleuchten. Mercury Rev können heute jeden Krach in ein Spacerauschen verwandeln. Das war schon von den Vorgängern bekannt. Vielleicht musste man eines Tages eine solche Platte machen, wenn man Mercury Rev und nur noch zu dritt ist. Komischerweise ist es von hier bis zu Dead Can Dance gar nicht weit.

Frank Sawatzki – 30.10.2008

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